Die Spekulationen über einen möglichen Rücktritt von Bundeskanzler Olaf Scholz halten weiter an und sorgen für Unruhe. Laut dem Politik-Insider Wolfram Weimer verbreitet sich in der Hauptstadt die Furcht vor einer zunehmenden Unbeliebtheit nicht nur des Kanzlers, sondern der gesamten Ampelregierung.
Es scheint bereits eine Lösung für dieses Dilemma gefunden worden zu sein: Ein Wechsel im Kanzleramt steht auf der Agenda. "Die Aktion Kanzlerwechsel steht auf der Agenda. Es gibt einige in der Fraktion, die das gerne in diesem Sommer hinbekommen wollen", offenbart Weimer gegenüber "Wir Online". Als möglicher neuer Bundeskanzler gilt derzeit der populäre Verteidigungsminister Boris Pistorius. Die Ampel-Parteien fürchten offenbar ein katastrophales Abschneiden bei der bevorstehenden Europawahl in gut zwei Monaten. "Sie sind alle der Meinung, es wird ein Scherbengericht", erklärt der Politik-Insider. Es wird bereits von einer "Denkzettel-Wahl" gesprochen. Auch die bevorstehenden Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen könnten für die Ampelregierung desaströs ausfallen, da die SPD dort laut Weimer auf dem Weg zu nur noch fünf Prozent sei.
Des Weiteren kursieren Gerüchte, dass die FDP, die ebenfalls im Abwärtstrend ist, die Ampelregierung zum Platzen bringen könnte. Die Liberalen würden aktuellen Umfragen zufolge nicht einmal mehr den Einzug in den Bundestag schaffen. Der Sommer könnte laut Weimer die letzte Möglichkeit für die FDP sein, aus der Ampelkoalition auszusteigen. Hinter den Kulissen wird zunehmend von einer "Genscher-Wende" gesprochen, womit an die historische Entscheidung von Hans-Dietrich Genscher im Jahr 1982 erinnert wird, als er die FDP aus der sozialliberalen Koalition mit der SPD führte und sich mit der Union zusammenschloss. Es wird spekuliert, ob Christian Lindner ein ähnliches Manöver durchführen könnte, um die Partei zu retten.