Nach dem Militärputsch im Niger geht Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) davon aus, dass der Abzug der Bundeswehr aus dem Nachbarland Mali weiter über die nigrische Hauptstadt Niamey erfolgen kann. "Im Augenblick sieht es wieder so aus, als ob wir auch über Niamey weiter rückverlegen können", sagte Pistorius am Donnerstag beim Besuch einer Gebirgsjägerbrigade in Bayern. Es würden aber weiter "andere Routen" geprüft, falls dies doch nicht möglich sei.
Die Bundeswehr unterhält in Niamey einen wichtigen Lufttransportstützpunkt, der auch für den begonnenen Abzug aus dem Nachbarland Mali wichtig ist. Vor Ort sind rund hundert Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr. Bis zum Jahresende soll der Abzug der Bundeswehr aus Mali abgeschlossen sein.
Nigrische Militärs hatten vor einer Woche den seit 2021 amtierenden demokratisch gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum festgesetzt. Vergangene Woche Freitag erklärte sich der Chef der Präsidentengarde, General Abdourahamane Tiani, zum neuen Machthaber in dem westafrikanischen Staat. Der Putsch in dem Land, das eines der ärmsten der Welt ist, wurde international scharf verurteilt.
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