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Pflegekosten fast unbezahlbar – Jetzt müssen Patienten sogar ihr Haus verkaufen

In letzter Zeit sind auch die Pflegekosten immer weiter angestiegen und haben ein Niveau erreicht, dass nur wenige Menschen in Deutschland bezahlen können. Durchschnittlich müssen pflegebedürftige Menschen für einen Platz im Pflegeheim 2.125 Euro im Monat bezahlen. Und offenbar könnte dieser Geldbetrag zunächst eher weiter steigen statt fallen.

Pflegekosten auf Rekordhöhe

Scheinbar ungebremst steigen die Kosten für Pflegepatienten. Im Vergleich zum Jahr 2020 sind die Pflegekosten durchschnittlich erneut um 110 Euro angestiegen, wie Sozialverbands-Chefin Verena Bentele (VdK) warnt. Dies hat zur Folge, dass sich viele der rund 900.000 Pflegeheimbewohner und deren Angehörige sich offenbar fast nicht mehr in der Lage sehen, diese immensen Kosten zu stemmen! Und auch die Pflege zu Hause kann durch ein neues Urteil des Bundesarbeitsgerichts bald kräftig steigen. Doch warum ist die Pflege überhaupt so teuer? Einer der Gründe liegt darin, dass die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen kleinen Teil der Kosten übernimmt. Wie hoch dieser Anteil ist, wird durch die Pflegestufe des Patienten bestimmt. In vielen Fällen müssen die Patienten dann zuzahlen. Sollte das Einkommen oder die Rente nicht ausreichen, muss sogar das Ersparte zur Begleichung der Kosten herhalten. Dies kann auch dazu führen, dass die Patienten das eigene Haus verkaufen müssen, um die Pflegeleistungen zu zahlen. Von staatlicher Seite wird denn Pflegebedürftigen nämlich lediglich ein “Schonbetrag“ von 5000 Euro zugestanden.

Auch Angehörige müssen sich an Kosten der Pflege beteiligen

In extremen Fällen müssen sich auch die Angehörigen der Pflegebedürftigen an den Kosten für die Pflege beteiligen. Dies gilt zum Beispiel für die Ehepartner. Doch seit 2020 können auch die Kinder zur Kasse gebeten werden, wenn deren Jahres-Einkommen über 100.000 Euro Brutto liegt. Einziger Lichtblick: Einen Kredit müssen die Pflegebedürftigen nicht aufnehmen. In diesen Fällen tritt unverzüglich das Sozialamt ein. “Angehörige sollten nicht warten und sich verschulden“, rät Verena Querling von der Verbraucherzentrale NRW. Denn: Das Sozialamt übernimmt die Kosten ab dem Antrag, doch eine Rückzahlung von Auslagen existiert nicht. Wer sich nicht dem Risko aussetzen will, sich finanziell zu ruinieren kann auch eine

private Pflegeversicherung abschließen. Allerdings lohnt es sich hier vor dem Abschluss Leistungen und Beiträge zu vergleichen. Auch von Seiten der Politik will man den Pflegebedürftigen nun helfen. Ab dem Jahr 2022 wird der Pflege-Eigenanteil für Heimbewohner im Verlauf der Jahre sinken. Nach einem 1. Jahr im Heim sinkt der Eigenanteil um 5 %, nach 2. Jahren um 25 %, nach 3. Jahr um 45 % und ab dem 4. Jahr um 70 %.

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