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Peter Schneider: “Es ist schön, dass wir Halle würdigen können”

Neues “Polizeiruf 110”-Team

Der in Leipzig geborene Schauspieler Peter Schneider (geb. 1975) ist einer der Hauptkommissare im neuen “Polizeiruf 110”-Team aus Halle. Zusammen mit Peter Kurth (64) als Henry Koitzsch ist er im Jubiläumsfall “An der Saale hellem Strande” (30. Mai, 20:15 Uhr, das Erste) zum ersten Mal in seiner Rolle als Michael Lehmann zu sehen. Das Team tritt dabei in große Fußstapfen: Von 1996 bis 2013 ermittelte das Kult-Duo Herbert Schmücke (Jaecki Schwarz, 75) und Herbert Schneider (Wolfgang Winkler, 1943-2019) in Halle.

“Wir können nur hoffen, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen uns annehmen und sich auf das neue Team einlassen”, erklärt Peter Schneider im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Im Gespräch verrät der Schauspieler außerdem, wo die Unterschiede zwischen dem alten und neuen Team liegen und was er an seiner neuen Kommissarrolle schätzt. Zudem spricht er über seine besondere Beziehung zur Stadt Halle und zu Peter Kurth.

Peter Schneider: Der war sehr schön. Wir hatten vor dem Drehstart schon mit allen beteiligten Schauspielerinnen und Schauspielern geprobt. Es war also kein spontanes Aufeinandertreffen am Set. Dennoch war ich sehr aufgeregt.

Schneider: Wir kennen uns schon sehr lange. Peter war am Stadttheater Schauspiel Leipzig als ich studiert habe. Er war auch Gastdozent an unserer Hochschule. Außerdem standen wir bei “Babylon Berlin” [seit 2017, Red.] schon gemeinsam vor der Kamera. Ich mag Peter sehr gerne. Mit Thomas Stuber [Regie/Drehbuch] hatte ich bereits beruflich zu tun und Clemens Meyer [Drehbuch] kenne ich auch schon seit Jahren. Es ist wie eine Familie, mit der man zusammenarbeitet. Ich habe beim Drehbuch “An der Saale hellem Strande” auch gespürt, dass die beiden Peter und mich vor Augen hatten.

Schneider: Das ging leider nicht. Wir haben Anfang November bis Mitte Dezember 2020 gedreht – also mitten in der zweiten Corona-Welle. Da ging außerhalb des Sets gar nichts. Trotz der Umstände, die vielen Tests und Regularien, waren es sehr schöne Dreharbeiten. Aber mal was zusammen trinken gehen, war natürlich nicht drin. Ich saß immer einsam im Hotel.

Schneider: Wir alle haben eine besondere Beziehung zur Stadt. Clemens Meyer ist dort halb aufgewachsen, weil seine Großeltern in Halle gelebt haben. Ich besuchte von 1985 bis 1990 die Spezialschule für Musik und habe danach viel Theater in Halle gespielt. Auch Peter Kurth und Thomas Stuber haben einen persönlichen Bezug zur Stadt. Insofern ist es schön, dass wir Halle nun würdigen können.

Schneider: Ich habe mich bei ihm vor allem dafür bedankt, dass er mitgemacht hat. Es ist einfach großartig, dass Thomas Grawe als pensionierter Kommissar meinen Schwiegervater spielt. Das hat etwas Liebevolles. Das mag ich sehr an dem Drehbuch.

Schneider: Das ist eine schwierige Frage. Schließlich nimmt man als Schauspieler seine Figuren an und sucht nach Schnittstellen mit dem eigenen Leben. Deshalb würde ich im ersten Moment Michael sagen. Ich bin auch ein ungeduldiger Mensch, das haben wir gemeinsam. Ich bin sehr zielorientiert und will schnell Probleme lösen. Aber es gibt auch mit Henry Koitzsch Überschneidungen – zum Beispiel seine Direktheit und Ehrlichkeit.

Schneider: Ich mag Michaels Bodenständigkeit, seinen Familiensinn und dass er humanistisch und christlich ist. Ich mag auch den Kontrast zwischen den beiden: Henry Koitzsch und Michael Lehmann sind auf der einen Seite sehr unterschiedliche Charaktere, aber auf der anderen Seite sind sie sich auch sehr nahe. Das geht nur, wenn man eine gemeinsame Basis hat. Koitzsch ist für Lehmann ein Mentor oder auch eine Vaterfigur.

Schneider: Das kann ich nicht beurteilen. Damals war die Sicht der Drehbuchautoren auf die Stadt und auf die Bewohner sicher eine andere. Auch die Herangehensweisen waren früher anders. Ich habe Schmücke und Schneider sehr gemocht. Ich fand es sehr schade, als die beiden aufhörten – vor allem für die Stadt Halle.

Schneider: Das macht es aufregend. Wir können nur hoffen, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen uns annehmen und sich auf das neue Team einlassen. Das ist immer schwierig, wenn man in große Fußstapfen tritt.

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