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Pestizidbelastung bei Lebensmitteln aus Deutschland sehr gering

In Deutschland produzierte Lebensmittel sind nur selten mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet. Bei 1,3 Prozent der Proben der amtlichen Lebensmittelüberwachung aus dem Jahr 2022 sei eine Überschreitung der Rückstandshöchstgehalte festgestellt worden, erklärte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Montag. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein leichter Anstieg: 2021 wurden in 1,1 Prozent der Fällen die Grenzwerte überschritten.

Den Daten des Bundesamtes zufolge sind Erzeugnisse aus anderen EU-Staaten etwas häufiger mit Rückständen von Pflanzenschutzmitteln belastet. Auch hier liegt die Überschreitungsquote mit 1,5 Prozent aber sehr niedrig. Im Vergleich zu 2021 ging sie um 0,3 Prozentpunkte zurück.

Anders sieht es bei Lebensmittel aus Nicht-EU-Staaten aus. "Hier lag die Überschreitungsquote bei 9,8 Prozent", erklärte das BVL. 2021 waren es sogar 10,9 Prozent gewesen.

Zwischen einzelnen Produkten gibt es laut BVL teils große Unterschiede. Karotten, Kartoffeln, Äpfel, Erdbeeren und Spargel etwa weisen demnach seit Jahren kaum noch zu hohe Pestizidrückstände auf. Hohe Quoten gibt es hingegen bei getrockneten Kräutertees, Granatäpfeln, schwarzem und grünem Tee und Bohnen mit Hülsen.

Ein Sonderfall sind Chiasamen. Hier wies mehr als jede zweite Probe Grenzwertüberschreitungen auf, zumeist beim Test auf Kupfer. Das Bundesamt unterstrich, dass Chiapflanzen Kupfer nicht nur über Pestizide aufnehmen können. Das Problem werde derzeit auf europäischer Ebene diskutiert.

Die Verbraucherschutzbehörde betonte zudem, dass Überschreitungen der festgesetzten Rückstandshöchstwert nicht automatisch ein gesundheitliches Risiko bedeuten. "Die Festsetzung eines Höchstgehaltes erfolgt ausgehend von der Menge an Rückständen, die bei ordnungsgemäßer Anwendung des Pflanzenschutzmittels zu erwarten ist", erklärte die Behörde. "Daher können die Rückstandshöchstgehalte deutlich unterhalb der gesundheitlichen Bedenklichkeit liegen."

Dem BLV-Bericht liegen mehr als 8,3 Millionen Analyseergebnisse aus 21.601 Lebensmittelproben zugrunde. Sie wurden auf 1067 Stoffe untersucht.

pe/ilo