Nach einer Anordnung durch das Verfassungsgericht ist der zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilte ehemalige peruanische Präsident Alberto Fujimori vorzeitig aus dem Gefängnis freigelassen worden. Wie AFP-Journalisten berichteten, verließ der 85-Jährige am Mittwoch (Ortszeit) in einem grauen Lieferwagen das Barbadillo-Gefängnis im Osten der Hauptstadt Lima, wo er seit 2009 eine Strafe wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit absaß.
Empfangen wurde Fujimori von seiner Tochter Keiko und seinem Sohn Kenji, die beide mehrfach die Freilassung ihres Vaters gefordert hatten. "Unsere Herzen quellen über vor Freude, weil dieser Mann zu Unrecht inhaftiert wurde", sagte eine Anhängerin Fujimoris, die vor dem Gefängnis gewartet hatte, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.
Das Verfassungsgericht hatte am Dienstag eine Begnadigung Fujimoris wieder in Kraft gesetzt, welche der damalige peruanische Präsident Pablo Kuczynski 2017 erlassen hatte - die aber 2018 nach massiven Protesten wieder aufgehoben worden war.
Fujimori hatte Peru von 1990 bis 2000 mit harter Hand regiert und war 2007 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Dabei ging es unter anderem um Massaker, die Anfang der 90er Jahre im Kampf gegen die Guerillaorganisation Leuchtender Pfad von Todesschwadronen verübt worden waren.
Der ehemalige Präsident leidet immer wieder an Atembeschwerden und neurologischen Problemen sowie an Bluthochdruck. Er wurde bereits mehrfach aus dem Gefängnis ins Krankenhaus verlegt.
lt/fs