Die Eisschnellläuferin und Bundespolizistin Claudia Pechstein hat sich nach der Kritik an ihrem Auftritt in Uniform bei einer CDU-Veranstaltung verteidigt. "Ein ausdrückliches Verbot des Uniformtragens auf Parteiveranstaltungen besteht nicht", sagte Pechstein der "Bild"-Zeitung vom Montag. "Ich bin kein CDU-Mitglied. Ich war bei der CDU zu Gast – und zwar als Sportlerin, Beamtin und Bundespolizistin."
Gemäß der Polizeidienstvorschrift (PDV) 014, Ziffer 3.2 "Dienstkleidung außerhalb des Dienstes" sei das Tragen der Uniform außerhalb des Dienstes erlaubt und nur bei Krankheit oder der Ausübung eines öffentlichen Ehrenamtes verboten. "Ich bin stolz darauf, seit 30 Jahren Bundespolizistin zu sein. Es ist mir eine Ehre, diese Uniform zu tragen. Ich würde sie auch wieder tragen", sagte Pechstein weiter. Auch ihre sportliche Karriere habe sie der Bundespolizei zu verdanken, fügte sie hinzu.
Laut "Bild" fragte Pechstein im Vorfeld des Auftritts sowohl einen Gewerkschaftsvertreter der Bundespolizei als auch einen Vorgesetzten. Der Auftritt in Uniform sei ihr freigestellt worden, sagte Pechstein demnach.
Neben der Kritik erlebte die Bundespolizistin dem Bericht zufolge auch Zustimmung. Sie sei gebeten worden, Impulse für das neue Grundsatzprogramm der CDU zu geben. "Dass einige Anregungen dabei waren, die auf große Zustimmung in der Bevölkerung stoßen, zeigen die zahlreichen positiven Nachrichten, die mich zwischenzeitlich erreicht haben", sagte Pechstein der "Bild". Dafür danke sie.
Thüringens CDU-Chef Mario Voigt (46) nahm die Sportlerin in Schutz: Pechstein sei "eine der erfolgreichsten Wintersportlerinnen aller Zeiten. Wir sollten stolz darauf sein, was sie für unser Land in der Welt erreicht hat", sagte Voigt. Er sei "froh, dass sie auf unserem Grundsatz-Konvent klare Worte gefunden hat." Das mache eine lebendige Volkspartei aus, fügte der Thüringer CDU-Chef hinzu.
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