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Paus dringt auf konsequentes Vorgehen gegen sexuellen Missbrauch

Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des "Fonds Sexueller Missbrauch" (FSM) hat Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) die Notwendigkeit eines konsequenten Eintretens gegen sexualisierte Gewalt hervorgehoben. "Unsere Verantwortung ist es, konsequent gegen sexuelle Gewalt vorzugehen, umfassende Prävention zu betreiben und vor allem den Betroffenen wirksam zu helfen", erklärte Paus am Dienstag in Berlin. Mit dem FSM stelle der Bund dafür seit 2013 "ein einzigartiges Hilfesystem zur Verfügung".

"Kinder und Jugendliche erleben leider immer wieder, dass Erwachsene ihr Vertrauen missbrauchen", mahnte Paus. "Wer in jungen Jahren sexuelle Gewalt erfahren hat, trägt oft sein Leben lang an den Folgen." Der FSM könne zwar das Leid der Betroffenen nicht ungeschehen machen, biete aber niedrigschwellige und bedarfsgerechte Unterstützung an, zum Beispiel mit Therapien oder bei der Aufarbeitung.

"Mehr als 23.000 Menschen hat der Fonds Sexueller Missbrauch bereits geholfen, jeden Monat melden sich mehrere Hundert neu an", erklärte Paus. Die Betroffenen könnten "auch in Zukunft auf den Fonds zählen", sicherte sie zu. Die Errichtung des FSM gehörte 2013 zur Umsetzung der Empfehlungen des "Runden Tisches Sexueller Kindesmissbrauch".

Der Fonds gewährt Unterstützung zur Bewältigung der Folgen von sexualisierter Gewalt in der Kindheit und Jugend. Betroffene können Sachleistungen im Gesamtwert bis zu 10.000 Euro beantragen, zudem bei Bedarf weitere 5000 Euro für behinderungsbedingte Mehraufwendungen. Anders als bei gesetzlichen Hilfesystemen müssen Antragstellende beim FSM keine gerichtsfesten Nachweise vorlegen, sondern es genügt, die Taten und den daraus resultierenden Hilfebedarf plausibel darzulegen.

bk/cne