Türkischer Präsident mit dramatischem Schachzug! Die Beziehungen der Türkei zum Westen und Europa sind seit langer Zeit angespannt. Nun setzt der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan (70) auf einen weiteren provokativen Schritt: Er strebt an, die Türkei in die BRICS-Gruppe zu führen - und somit eine Allianz mit Putin! Hier alles, was bisher bekannt ist:
Diese Staatenvereinigung, die mehrere autoritär geführte Länder umfasst, wurde unter anderem von Kreml-Chef Wladimir Putin (71) initiiert, der aktuell auch den Vorsitz innehat. Sogar das islamistische Mullah-Regime im Iran ist seit diesem Jahr Mitglied der Allianz. Zu den weiteren Mitgliedern gehören Brasilien, China, Indien, Südafrika, Ägypten, Äthiopien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Besonders brisant ist dieser Schritt der Türkei, da das Land Mitglied der NATO ist – und Russland die NATO als seinen Feind betrachtet.
Am Dienstag gab Erdogans AK-Partei bekannt, dass die Türkei offiziell einen Antrag auf BRICS-Mitgliedschaft gestellt hat. Ein Sprecher der Regierungspartei erklärte: "Unser Präsident hat mehrfach betont, dass wir der BRICS-Gruppe beitreten wollen. Der Prozess läuft.“ Zuvor hatte "Bloomberg“ berichtet, dass die Organisation im Oktober über die Aufnahme der Türkei abstimmen könnte.
Der Türkei-Experte Eren Güvercin äußerte sich gegenüber BILD vor dem offiziellen Antrag: "Erdogan hat in der Vergangenheit mehrfach mit diesem Schritt gespielt, ihn aber letztlich nicht vollzogen... Aber ich halte es für möglich, dass Erdogan diesmal den Paukenschlag wagt und die BRICS-Mitgliedschaft anstrebt.“ Güvercin ergänzte: "Erdogan verfolgt seit Jahren eine doppelte Strategie. Er demonstriert dem Westen, dass er geopolitisch unverzichtbar ist, und testet gleichzeitig immer wieder die Grenzen aus, indem er sich Putin und China annähert.“ Dennoch bezweifelt er, dass Erdogan tatsächlich bereit ist, die Beziehungen zur EU und NATO aufs Spiel zu setzen. "Der Westen sollte sich auf dieses Spiel und diese Erpressung nicht einlassen.“ Laut „Bloomberg“ ist Ankara zunehmend frustriert über die stockenden EU-Beitrittsverhandlungen und sucht daher nach neuen Verbündeten.
Seit fast zwei Jahrzehnten verhandelt die EU mit der Türkei über einen möglichen Beitritt, doch die Gespräche liegen seit langem auf Eis. Der Grund: Erdogan missachtet in seinem Land grundlegende demokratische Prinzipien, die Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte. Güvercin fügt hinzu: "Erdogan fühlt sich stets zurückgewiesen. Er erkennt nicht, dass die gescheiterten EU-Beitrittsverhandlungen auf seine eigene Politik zurückzuführen sind. Stattdessen vermutet er, dass der Westen den Aufstieg der Türkei unter seiner Führung verhindern will. In diesem Punkt ähnelt er Putin sehr.“