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Patriot-Einsatz in Polen und Slowakei könnte bald enden

Die Stationierung von Patriot-Flugabwehrraketensystemen der Bundeswehr in Polen und der Slowakei könnte noch in diesem Jahr enden. Das bestätigte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums am Freitag in Berlin. Er wies jedoch darauf hin, es handele sich hier bisher nur um militärische Planungen, eine politische Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Der Sprecher relativierte damit vorherige Darstellungen aus dem Ministerium, worüber die Funke Mediengruppe berichtet hatte. Demnach soll der Einsatz in Polen nach aktuellem Stand zum Juni, der Einsatz in der Slowakei zum Jahresende auslaufen. Am Freitag hieß es jedoch, dass "Entscheidungen dazu noch ausstehen", ebenso auch Abstimmungen innerhalb der Nato.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wies am Rande der internationalen Beratungen zu Unterstützung für die Ukraine im rheinland-pfälzischen Ramstein darauf hin, dass die Stationierung der Patriots in Polen bislang bis zum Sommer vertraglich vereinbart sei. Weiter sagte er lediglich, es "gibt Überlegungen, die aber noch nicht abgeschlossen sind, wo die Patriots wann hingehen". Darüber würden noch Gespräche geführt.

Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte die Bundeswehr im vergangenen Jahr zwei Patriot-Systeme in der Slowakei stationiert. Im Januar verlegte die Bundeswehr dann drei weitere Systeme nach Polen. Ein Patriot-System der Bundeswehr wurde an die Ukraine abgegeben.

Das bodengestützte Patriot-System ist mobil einsetzbar, die Abschussrampen können auf Lastwagen montiert werden. Eine Patriot-Batterie kann bis zu 50 Ziele im Blick behalten und fünf Flugobjekte gleichzeitig bekämpfen.

bk/mt