Bei seinem mehrtägigen Besuch in der Mongolei hat Papst Franziskus die Kraft der Religion zur Lösung von weltweiten Konflikten gepriesen. Religiöse Traditionen stellten in ihrer Verschiedenheit ein "großartiges Potenzial zum Nutzen der Gesellschaft dar", sagte das 86-jährige Oberhaupt der katholischen Kirche am Sonntag bei einem interreligiösen Treffen in der Hauptstadt Ulan Bator.
Würden Staatschefs den Weg der Begegnung und des Dialogs mit anderen wählen, "wäre dies ein entscheidender Beitrag zur Beendigung der Konflikte, die fortwährend Leid über viele Völker bringen", betonte Franziskus vor Vertretern christlicher Kirchen sowie des Buddhismus, Hinduismus, Judentums, Islam und anderer religiöser Gruppen.
Das Treffen fand im Hun-Theater in der Nähe von Ulan Bator statt. Das Theater ist in der traditionellen runden Form einer Nomaden-Jurte gestaltet.
Seit Freitag hält sich Franziskus in der überwiegend buddhistisch geprägten Mongolei auf, in der Schätzungen zufolge nur rund 1400 Katholiken leben. Es ist der erste Besuch eines Papstes bei der weltweit kleinsten katholischen Gemeinde in dem entlegenen zentralasiatischen Land. Er wird als Geste der Unterstützung für die Gemeinde und die junge Demokratie des Landes gesehen.
Gleichzeitig scheint der Besuch des katholischen Kirchenoberhaupts in der Mongolei auch ein Versuch des Vatikans zu sein, die Tür zu der Großregion - darunter China - offen zu halten. Für Sonntag ist noch eine Messe in einem neu gebauten Eishockey-Stadion geplant.
Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2013 hat Papst Franziskus bereits mehr als 40 Auslandsreisen absolviert und dabei rund 60 Länder besucht.
lt/ans