Nach dem Abklingen seiner Atemwegserkrankung hat Papst Franziskus zum katholischen Feiertag Mariä Empfängnis erstmals seit Wochen in Rom ein Bad in der Menge genommen. Franziskus, der in der kommenden Woche 87 Jahre alt wird, schüttelte am Freitagnachmittag nach dem traditionellen Gebet an der Mariensäule nahe der Spanischen Treppe die Hände zahlreicher Menschen, die sich bei kühler und grauer Witterung an den Absperrungen eingefunden hatten.
Der Papst bewegte sich in einem Rollstuhl, zum Gebet war er gestützt auf einen Gehstock gekommen. In sein Gebet schloss das Oberhaupt der Katholiken "alle von Ungerechtigkeit und Armut unterdrückten und vom Krieg gezeichneten Völker ein" und bat insbesondere um göttlichen Beistand für das "gemarterte ukrainische Volk" und "das palästinensische und das israelische Volk, die in die Spirale der Gewalt geraten sind".
Zuvor hatte Franziskus im Vatikan erstmals seit zwei Wochen das Angelus-Gebet für die am Petersplatz versammelten Gläubigen selbst gesprochen. Zudem überreichte Franziskus als erster Papst seit gut vier Jahrhunderten in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore im Zentrum Roms einem Marienbildnis die sogenannte Goldene Rose als Zeichen der Verehrung.
Anfang Dezember hatte der Gesundheitszustand Franziskus' Besorgnis ausgelöst: Wegen einer Bronchitis sagte der Pontifex auf ärztliches Anraten seinen Besuch bei der Weltklimakonferenz in Dubai ab, bei mehreren öffentlichen Auftritten wirkte er sichtlich geschwächt.
Der Papst, dem in seiner Jugend ein Teil der Lunge entfernt worden war, leidet schon seit längerem an gesundheitlichen Problemen. Wegen starker Knieschmerzen nutzte er zuletzt immer wieder einen Rollstuhl. Ende März hatte er wegen einer Atemwegsinfektion drei Nächte im Krankenhaus verbracht. Im Juni wurde er wegen eines Gewebebruchs an der Bauchdecke operiert.
se/bfi