Papst Franziskus hat am Samstag bei einer Zeremonie im Petersdom 13 neue Kardinäle ernannt. Das Oberhaupt der Katholiken ermahnte die neuen Würdenträger, der Korruption zu widerstehen und weiterhin "dem Volk nahe" zu sein.
Viele der neuen Kardinäle stammen aus Regionen, die bislang nur schwach oder gar nicht in dem einflussreichen Kirchengremium vertreten sind. Unter ihnen ist auch der Erzbischof von Kigali, Antoine Kambanda, der als erster Geistlicher aus Ruanda in den Kardinalsstand erhoben wird. Auch die Ernennung von Washingtons Erzbischofs Wilton Gregory war eine Premiere: Der 72-Jährige ist der erste afroamerikanische Geistliche, dem diese Ehre zuteil wird.
Die Zeremonie im Petersdom stand im Zeichen der Corona-Pandemie. Üblicherweise reisen alle Kardinäle an, um die neuen Würdenträger in ihren Reihen zu begrüßen. Am Samstag waren aber nur 40 von ihnen anwesend und auch zwei der neuen Kardinäle konnten nicht anreisen und waren per Livestream zugeschaltet: José Fuerte Advincula, der Erzbischof von Capiz auf den Philippinen, und der Bischofsvikar von Brunei, Cornelius Sim.
Ein päpstlicher Gesandter soll ihnen ihr Kardinalsbirett, den Ring und die Urkunde später in ihrem Heimatland überreichen. Die anderen neuen Kardinäle stammen aus Italien, Chile, Mexiko und Malta.
Von den 13 neuen Purpurträgern sind neun jünger als 80 Jahre. Sie wären somit bei der Wahl eines neuen Papstes stimmberechtigt. Der seit fast acht Jahren amtierende Franziskus hat inzwischen 95 Kardinäle ernannt. Die von ihm ausgewählten Geistlichen stellen inzwischen die Mehrheit der bei einer Papstwahl stimmberechtigten Kardinäle.
by FABIO FRUSTACI