Angesichts des Krieges im Nahen Osten hat Papst Franziskus seinen Aufruf zu einer Waffenruhe im Gazastreifen und zur Freilassung der dorthin verschleppten Geiseln erneuert. "Ich denke immer wieder an die ernste Lage in Palästina und Israel, wo so viele Menschen ihr Leben verloren haben", sagte der Papst am Sonntag auf dem Petersplatz in Rom. "Bitte hört auf! Im Namen Gottes, stoppt die Gefechte", sagte er.
Er hoffe, dass "alle Wege beschritten" würden, um "unbedingt eine Ausweitung des Konflikts zu vermeiden". Es müsse alles getan werden, um Hilfe für die Menschen im Gazastreifen zu ermöglichen, "wo die humanitäre Lage extrem ernst" sei.
Zudem forderte das Oberhaupt der katholischen Kirche die "sofortige" Freilassung der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln. "Unter ihnen sind auch viele Kinder, mögen sie zu ihren Familien zurückkehren können", sagte Franziskus.
Der Papst hatte bereits zuvor ein Ende des Krieges sowie die Einrichtung humanitärer Korridore im Gazastreifen gefordert. Im Oktober sprach er zudem nach Angaben des Vatikans mit US-Präsident Joe Biden über "die Konfliktlage in der Welt und über die Notwendigkeit, Wege zum Frieden zu suchen".
Die Hamas hatte vor vier Wochen Israel überfallen und in einer Reihe von Ortschaften und bei einem Musikfestival Gräueltaten vor allem an Zivilisten verübt, darunter an vielen Frauen und Kindern.
Nach israelischen Angaben wurden bei dem Hamas-Angriff rund 1400 Menschen getötet und mehr als 240 weitere Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Israel erklärte der Hamas, die auch in den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft ist, daraufhin den Krieg und nahm den Gazastreifen unter Dauerbeschuss. Dabei wurden nach jüngsten Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 9700 Menschen getötet.
kas/lan