Beklemmende Szenen aus der russischen Region Kursk:Die ukrainische Armee stößt bei ihrem Vormarsch im Westen Russlands auf eine Frauenhaftanstalt, die derzeit schwer umkämpft ist. Eine Panzerschlacht tobt, so ist die Lage:
Im Dorf Malaya Loknya, etwa 14 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, haben Putins Truppen das Gefängnis Strafkolonie 11 zu einer Festung umfunktioniert. Die Verteidiger bestehen aus örtlichen Polizisten, Elite-Marinesoldaten, tschetschenischen Kämpfern und vermutlich auch Gefängniswärtern. Seit 2011 war die Haftanstalt Heimat für 203 mehrfach verurteilte Frauen, darunter Rückfällige, Betrügerinnen, Drogenhändlerinnen und Mörderinnen, die zu langen Haftstrafen verurteilt wurden. Jetzt haben sich Dutzende russische Soldaten in der Haftanstalt verbarrikadiert, Barrikaden errichtet und nutzen die Wachtürme als Schusspositionen. Die massiven Gefängnismauern bieten Schutz vor den Angriffen der Ukrainer. Videos aus der Ukraine zeigen heftige Angriffe auf das Frauengefängnis und die umliegenden Gebäude. Deutsche Schützenpanzer vom Typ Marder feuern auf die Verteidiger, während Kamikaze-Drohnen den Wachturm am Eingang attackieren.
Russische Kriegsblogger berichten ebenfalls von der Schlacht um das Gefängnis und behaupten, Malaya Loknya sei nahezu vollständig von ukrainischen Einheiten umzingelt. Doch die russischen Verteidiger hielten den Angriffen stand. Das russische Verteidigungsministerium meldete am Donnerstag, dass alle Angriffe auf Malaya Loknya abgewehrt wurden. Wie viele der Gefangenen noch in der Anlage sind, bleibt jedoch unklar. Laut russischen Behörden wurden über 100.000 Zivilisten aus der Region evakuiert, bevor die ukrainischen Truppen eintrafen. Ukrainische Berichte zeigen jedoch, dass viele Russen in ihren Häusern geblieben sind und nun unter ukrainischer Besatzung leben. Ob die über 200 Insassinnen der Strafkolonie rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden konnten oder nun zwischen die Fronten geraten sind, bleibt ungewiss.