Die wachsende Ungehorsamkeit innerhalb der russischen Truppen wirft erhebliche Fragen über die Kontrolle von Präsident Wladimir Putin über seinen militärischen Apparat auf! Laut einer Analyse des Institute for the Study of War weigern sich immer mehr Kommandeure, Befehle auszuführen, was auf tiefgreifende Probleme in der Befehlskette hinweist. Seit dem Beginn von Putins Feldzug in der Ukraine wird dem russischen Militär ein Mangel an effektiven Kommandostrukturen, Vertrauen und Truppenmoral vorgeworfen. Verliert Putin so den Krieg?
Die Entlassung des Befehlshabers der 58. kombinierten Armee, Generaloberst Iwan Popow, hat in den Reihen der russischen Militärblogger für Aufsehen gesorgt, wie ebenfalls Newsweek berichtet. Popow hatte sich bei Putin direkt über die Zustände an der Front beschwert und dabei hochrangige Militäroffiziere wie den Generalstabschef Waleri Gerassimow und den Verteidigungsminister Sergej Schoigu umgangen. Doch Popow ist nicht der einzige hohe Offizier, der seine Position verloren hat. Berichten zufolge wurden eine Reihe von Kommandeuren entlassen, die sich für ihre Truppen eingesetzt haben, darunter Generalmajor Wladimir Seliverstow und Generalmajor Alexander Kornev. Besonders hervorgehoben wird der Fall von Generaloberst Mikhail Teplinsky, der nach einem Streit über den Einsatz von Truppen bei riskanten “menschlichen Welle”-Angriffen zurückgetreten war.
Laut den Analysten des Institute for the Study of War ist diese wachsende Kultur des Ungehorsams eine direkte Folge der Politik Putins. Er hat wiederholt die etablierte Befehlskette umgangen, um schnelle Erfolge auf dem Schlachtfeld zu erzielen, was das Vertrauen in die militärische Führung untergräbt. Die zulezt beobachtete Ungehorsamkeit unter den Kommandeuren könnte die Fähigkeit der russischen Streitkräfte zu offensiven Operationen beeinträchtigen und die Moral der Truppen weiter schwächen. Insgesamt droht dadurch eine Demoralisierung der russischen Kriegsanstrengungen.
