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Palästinenser-Vertreter: Waffenruhe verzögert sich wegen Details zur Liste der Geiseln

Die zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas ausgehandelte Waffenruhe verzögert sich nach Angaben eines Palästinenser-Vertreters wegen noch zu klärender Einzelheiten zur Freilassung von Geiseln. Die Feuerpause sei aufgrund von Diskussionen "in letzter Minute" über die "Namen von israelischen Geiseln und die Modalitäten ihrer Übergabe" an eine dritte Partei verschoben worden, sagte der den Verhandlungen nahestehende Palästinenser-Vertreter, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP.

Von israelischer Seite wurden zunächst keine Angaben dazu gemacht, was die Umsetzung der Vereinbarung verzögert hat. 

Katar solle am Donnerstag in Abstimmung mit Ägypten und den USA den Zeitpunkt des Beginns der Waffenruhe bekanntgeben, sagte der Palästinenser-Vertreter weiter. Es habe bereits am Mittwoch einen Austausch von Listen mit Namen von Gefangenen beider Seiten über die katarischen und ägyptischen Vermittler gegeben.

"Die Hamas wird zehn weibliche Geiseln und Kinder unter 19 Jahren freilassen, während gleichzeitig 30 palästinensische Gefangene freigelassen werden, und die Vereinbarung wird so fortgesetzt", sagte der Palästinenser-Vertreter. Seinen Angaben zufolge werden die katarischen, ägyptischen und US-Vermittler die Umsetzung der Vereinbarung überwachen und feststellen, ob es Verstöße gibt.

Ein hochrangiger Hamas-Vertreter sagte der AFP am Telefon, es gebe "Hindernisse" im Zusammenhang mit der Situation vor Ort. Er hoffe, dass kein Fehler gemacht werde, "der sich negativ auf die Waffenruhe auswirkt oder sie verhindert". Der Hamas-Vertreter sprach jedoch von einer "konstruktiven" Atmosphäre.

Vom katarischen Außenministerium hieß es am Donnerstag, die Gespräche würden fortgesetzt und "positiv" verlaufen. Der Zeitpunkt der Feuerpause werde in den "kommenden Stunden" bekanntgegeben.

Das israelische Kabinett hatte in der Nacht zum Mittwoch der Vereinbarung mit der Hamas zugestimmt. Diese sieht vor, dass während einer viertägigen Feuerpause mindestens 50 der von der Hamas in den Gazastreifen verschleppten Geiseln freigelassen werden und auf der anderen Seite 150 palästinensische Frauen und Unter-19-Jährige aus israelischen Gefängnissen freikommen.

In der Nacht zum Donnerstag sagte der israelische Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi, dass die Freilassungen nicht vor Freitag beginnen würden. Israelische Medien hatten zuvor berichtet, die Feuerpause solle am Donnerstag in Kraft treten und am selben Tag solle eine erste Gruppe von Geiseln freikommen.

mhe/dja