Im nordmazedonischen Skopje hat das Ministerratstreffen der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) begleitet von der Kontroverse um Russlands Teilnahme begonnen. "Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine steht im Widerspruch zu allem, was dieser Organisation lieb und teuer ist", sagte der OSZE-Vorsitzende und nordmazedonische Außenminister Bujar Osmani am Donnerstag zu Beginn des Treffens. Der russische Außenminister Sergej Lawrow war am Mittwochabend in Skopje gelandet.
Wegen der Einladung Lawrows hatten die Ukraine, Polen und die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen ihre Teilnahme an dem jährlich stattfindenden Treffen abgesagt. Polen nannte Russlands Anwesenheit in der nordmazedonischen Hauptstadt "inakzeptabel". Beim Treffen im Vorjahr in Polen war Russland wegen seiner Invasion der Ukraine im Februar 2022 nicht eingeladen gewesen.
Für Deutschland nimmt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) an dem Treffen teil. Sie hatte ihre Anwesenheit damit verteidigt, dass "gerade jetzt" mehr Zusammenarbeit und Sicherheit in Europa vonnöten sei. "Ich bin überzeugt, dass sich jede Mühe lohnt, um die OSZE zu erhalten", erklärte die Grünen-Politikerin vor ihrem Abflug am Mittwoch.
Der 1975 gegründeten Organisation mit Sitz in Wien gehören die europäischen Staaten, die Türkei, die ehemaligen Sowjetrepubliken, die Mongolei, die USA und Kanada an. Nordmazedonien hat aktuell den jährlich wechselnden Vorsitz inne.
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