Den erweiterten Lockdown an Ostern wird es nun doch nicht geben. Am Dienstagmorgen (24. März) hatte Kanzlerin Angela Merkel (66) wegen der steigenden Corona-Zahlen noch eine "erweiterte Ruhezeit" für die Ostertage verkündet. Der Gründonnerstag und Samstag, der 3. April, sollten einmalig als Ruhetage definiert werden und mit weitgehenden Kontaktbeschränkungen sowie einem Ansammlungsverbot vom 1. bis 5. April verbunden werden. Einen Tag später nun die Rolle rückwärts: Merkel erklärte auf einem Pressetermin, sie habe beschlossen, die notwendigen Verordnungen für die geplanten Ruhetage am Gründonnerstag und Karsamstag "nicht auf den Weg zu bringen, sondern zu stoppen".
In ihrem Statement sagte die Kanzlerin weiter, die Idee eines Oster-Shutdowns sei mit bester Absicht entworfen worden, sie sei aber "ein Fehler" gewesen, da sie "in der Kürze der Zeit nicht gut genug umsetzbar" sei. "Viel zu viele Fragen" von der Lohnfortzahlung bis zur Lage in Geschäften und Betrieben hätten in der Kürze der Zeit nicht so gelöst werden können, wie es nötig wäre.
Und Merkel fügte hinzu: "Dieser Fehler ist einzig und allein mein Fehler. Denn am Ende trage ich für alles die letzte Verantwortung, qua Amt ist das so." Ein Fehler müsse als Fehler benannt werden "und vor allem muss er korrigiert werden. Und wenn möglich hat das noch rechtzeitig zu geschehen". Ihr sei bewusst, "dass der gesamte Vorgang zusätzliche Verunsicherung auslöst. Das bedauere ich zutiefst und dafür bitte ich alle Bürgerinnen und Bürger um Verzeihung".
Die zusätzliche Verunsicherung bedauere sie umso mehr, "da wir uns in der dritten Welle der Pandemie befinden". Um diese zu bremsen und zu stoppen, so Merkel, bieten die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz auch ohne die sogenannte Oster-Ruhe einen Rahmen. Sie sei "zutiefst davon überzeugt: Wir werden das Virus gemeinsam besiegen. Der Weg ist hart und steinig, von Erfolgen, aber auch von Fehlern und Rückschlägen gekennzeichnet. Aber das Virus wird langsam aber sicher seinen Schrecken verlieren".