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Organisatoren der Hongkonger Tiananmen-Mahnwachen beschließen Auflösung ihrer Gruppe

Vertreter der Hongkonger Allianz spricht von "schmerzhafter" Entscheidung

Die Organisatoren der traditionellen Tiananmen-Mahnwachen in Hongkong haben angesichts des wachsenden Drucks der Behörden für die Auflösung ihrer Gruppe gestimmt. "Dies ist eine sehr schmerzhafte Auflösung", erklärte Tsang Kin-shing von der Hongkonger Allianz am Samstag nach der Abstimmung. Die Gruppe organisiert seit drei Jahrzehnten die Mahnwachen, die an die Ereignisse auf dem Pekinger Tiananmen-Platz 1989 erinnern.

Die jährlichen Veranstaltungen waren jahrelang eines der deutlichsten Symbole für Hongkongs politische Pluralität. Bei der Niederschlagung der Proteste für mehr Demokratie am 4. Juni 1989 auf dem Pekinger Tiananmen-Platz wurden hunderte, nach einigen Schätzungen mehr als tausend Menschen getötet.

An den beiden zurückliegenden Jahrestagen wurden die Mahnwachen jedoch verboten. 2020 hatten sich Tausende dem Verbot widersetzt. Zahlreiche Aktivisten aus allen politischen Lagern wurden deshalb angeklagt.

Die Vorsitzenden der Hongkonger Allianz wurden zudem der "Anstiftung zum Umsturz" beschuldigt, und die Räumlichkeiten des Museums zum Gedenken an die Niederschlagung der Proteste 1989 am Tiananmen-Platz wurden durchsucht.

In Hongkong hatte es 2019 monatelang Massenproteste gegen den wachsenden Einfluss Pekings gegeben. Seitdem gehen die Behörden mit zunehmender Härte gegen Kritiker der chinesischen Regierung vor. Im Juli 2020 trat dann das sogenannte Sicherheitsgesetz in Kraft, das den Behörden in Hongkong ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten erlaubt, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit Chinas bedrohen.

by Anthony WALLACE