Vor der Ankunft weiterer Kinder aus griechischen Flüchtlingslagern und ihrer Familien in Deutschland haben Wohlfahrts- und Hilfsorganisationen das deutsche Engagement als unzureichend kritisiert. "Angesichts der katastrophalen Situation der Menschen in den Flüchtlingslagern in Griechenland muss Deutschland sich bereit erklären, mehr Menschen, insbesondere Kinder, aus Griechenland aufzunehmen", erklärte die im Diakonie-Vorstand für Sozialpolitik zuständige Maria Loheide am Freitag.
Sie bezeichnete es als "unverantwortlich, dass die Lager in Griechenland weiter völlig überfüllt bestehen bleiben". Die Menschen dort müssten einer katastrophalen Lage ausharren und würden allein gelassen.
Am Freitag werden bis zu 106 Menschen aus griechischen Flüchtlingslagern in Deutschland erwartet. Dabei handelt es sich um bis zu 24 Kinder und deren Angehörige. Die genaue Zahl hängt vom Abschluss medizinischer Untersuchungen vor dem Abflug ab.
Der Vorstandsvorsitzende der Kinderhilfsorganisation World Vision, Christoph Waffenschmidt, erklärte, der Flug am Freitag setze "ein positives Signal". Jedoch müsse der Aufnahmeprozess unbedingt fortgesetzt werden. "Angesichts von mehr als 30.000 Schutzsuchenden allein auf den griechischen Inseln kann die Aufnahme einiger hundert Menschen nur ein Anfang sein", erklärte Waffenschmidt. In den griechischen Camps herrschten "menschenunwürdige Zustände".
by Louisa GOULIAMAKI