Einen großen Monitor oder doch lieber einen Beamer? Diese Frage stellt man sich in Zeiten von immer günstiger werdenden LED-Beamern zunehmend häufiger. Diese Geräte werden Dank immer kleinerer Bauteile zudem auch noch stetig kompakter, was den Transport ungemein erleichtert. Denn: Wer möchte schon den großen Monitor im Sommer überall mit hinschleppen? Da ich schon immer mal einen Beamer testen wollte, bat sich die Option des ML330 von Optoma an. Optoma entwickelt bereits seit 2002 selbst Beamer. Sei es für den privaten Gebrauch oder sogar für den professionellen Einsatz. Der Optoma ML330 ist einer der Vertreter für den Heimgebrauch, ist er doch handlich und besitzt sogar Android als Betriebssystem – was prinzipiell für eine gewisse Software-seitige Flexibilität spricht. In der Praxis sieht das jedoch ein ganz klein wenig anders aus, wie unser Test zeigt.
Der Optoma ML330 kommt wie schon die Kopfhörer des Unternehmens, die ich bereits testen durfte, in einer schlichten weißen Verpackung daher. Auf der Frontseite des Kartons steht lediglich der Herstellername mit genauer Modellbezeichnung, das Produktbild des Beamers und paar Beschreibungen, was denn der Beamer überhaupt alles kann. Rechts findet man in den verschiedenen Sprachen um welchen Beamer es handelt.
Der Lieferumfang des ML330 ist sehr vorbildlich. Es gibt sogar eine stabile und leichte Transporttasche im Lieferumfang, die viele Verstaumöglichkeiten für Zubehör bietet. Ein HDMI-Kabel, ein modulares Netzteil bestehend aus einen 2 poligen Stromkabel, ein AV-Kabel und zu guter Letzt eine Infrarot Fernbedienung gehören zum Lieferumfang. Gerade die Sache mit dem HDMI-Kabel finde ich toll.
Der ML330 besteht hauptsächlich Polycarbonat, einem der besseren Kunststoffe. Leider hat das den Nachteil, dass der Beamer ein kleiner Magnet für Fingerabdrücke ist. Auf der Front befindet sich die einteilige Linse, durch welche letztlich das Bild projiziert wird. Neben der Linse findet sich der Infrarot-Port für die Fernbedienung und Luftschlitze für die Kühlung des Gerätes. Auf der Linken Seite befindet sich der Powerknopf, welcher über einen guten Druckpunkt verfügt und wie der Rest des Beamers gut verarbeitet ist. Damit der Beamer kein Opfer eines Langfinger wird, befindet sich unterhalb des Powerknopfes noch Platz für ein Kensington-Schloss. Rechts vom Powerknopf gibt es nochmals Luftschlitze, damit die Abwärme von innen nach außen gelangen kann.
Damit man auf der Leinwand auch scharf kann sehen, gibt es auf der rechten Seite ein Stellrad für die Fokussierung der Linse. Gleich links vom Stellrad gibt es wieder Schlitze für die Kühlung. Hier dachte sich Optoma wohl ‘Lieber zu viel als zu wenig’. Wenn ich schon beim Thema Kühlung oder Hitze bin: Während meiner Testphase wurde der Beamer nicht zu warm bzw überhaupt warm. Selbst bei sommerlichen Temperaturen behielt der Beamer stets einen kühlen Kopf. Die Kühllösung erledigt ihre Arbeit also hervorragend möcht ich meinen.
Auf der Rückseite befinden sich Anschlüsse für HDMI, LAN, ein AV-Eingang bzw analogen Videoeingang, ein Slot für microSD-Karten (die bis zu 128 GB groß sein können) sowie zwei USB-Eingänge – einmal 2.0 und einmal 3.0. Ein Audioausgang komplettiert die kabelgebundene Konnektivität. Damit der Beamer überhaupt funktioniert, darf natürlich auch der Stromanschluss nicht fehlen. Drahtlos lassen sich solche Geräte halt noch nicht nutzen. Auf der Oberseite befinden sich noch ein paar beleuchtete kapazitive Buttons, für die grundlegende und einfache Steuerung des Beamers ohne Fernbedienung.
Die Tasten reagierten in Test stets flott und ohne Verzögerung. Zu guter Letzt widmen wir uns der Unterseite des Beamers, denn da gibt es nur noch das ¼ Stativgewinde, womit man der Beamer mit einen herkömmlichen Fotostativ nutzen lässt.
Empfand ich persönlich als sehr nützlich, da ich eh als Fotograf mein eigenes Stativ habe und so meiner Meinung nach am einfachsten nutzen konnte, ohne große herumhantieren zu müssen. Neben dem Stativgewinde gibt es noch einen kleinen Aufsteller für den Einsatz auf einem Tisch oder einer anderen ebenen Fläche.
Unter der schönen Hülle werkelt ein Madison-Prozessor mit 4 Kernen. Die vier Kerne bestehen jeweils aus einem ARM Cortex A7 mit bis zu 1,1 GHz. Damit es einigermaßen mit dem Multitasking klappt, wird der Arbeitsspeicher von einem 1GB fassenden LPDDR3-Chip befeuert. Als Festspeicher kommt der übliche eMMC 5 mit 8 GB zum Einsatz, wovon dem User etwa 5,7GB zur Verfügung stehen. Für ein paar Apps wie zb Amazon Prime oder Kodi recht der Speicher locker aus. Zusammen mit Filmen und Bildern wird es hingegen schon wieder sehr knapp – hier sollte man auf einen USB-Stick zurückgreifen. Dank der einen USB 3.0 Buchse wird zumindest alles recht flott geladen bzw abgespielt.
In puncto Grafikeinheit setzen die Chinesen auf eine ältere Mali 450MP mit bis zu 600 MHz Takt. Nach einigen Recherchearbeiten habe ich herausgefunden, dass es sich hierbei um einen umgelabelten Mediatek MT6588 aus dem Jahre 2013 handelt, welcher zusätzlich noch auf die zuvor erwähnten 1,1 GHz runtergetaktet wurde. Ursprünglich lief der MT6588 mit 1,7 GHZ deutlich schneller. Vermutlich hat das ganz einfach was mit der Abwärme unter Dauerlast sowie dem Energieverbrauch zu tun.Nun ja, leider darf man sich nicht viel von der Rechenleistung erwarten. Die Performance des Chips und des gesamten Systems kommt an heutigen Apps betrachtet sehr schnell an ihre Leistungsgrenzen. Die vier Kerne brauchen pro App manchmal deutlich länger für das Öffnen der jeweiligen App. Durch die langsame Reaktion des SoC kam es öfters vor, dass die Apps schon zu Beginn abstürzten und typische Android Fehlermeldungen dazu kamen. Manchmal passierte es auch, dass die Eingabe nicht richtig wahrgenommen wurde und anschließend mehrere Apps geöffnet wurden, was wiederum einen kompletten Absturz des Beamers nach sich zog. Es kann natürlich auch an der völlig veralteten Android-Version liegen, aber dazu später mehr zur der Firmware.
An Funkstandards unterstützt der Optoma ML330 WLAN mit 2,4 GHz nach den Standards a/b/g/n im Single-Band-Modus und Bluetooth kommt in Version 3.1 zum Einsatz. Eigentlich kann der ML330 Mircast und AirPlay von Apple, aber das hat im Test leider nicht funktioniert. Miracast wird als “Projektionsleinwände” in den deutschen Einstellung beschimpft.
Der ML330 wurde bei meinen OnePlus 5T oder Xiaomi Mi6 angezeigt, aber die Verbindung klappte nicht. Ebenso auf meinen Apple MacBook mit Airplay.Ob es jetzt an der Firmware lag oder am alten SoC, kann ich leider nicht beantworten. Ich vermute eher an der Firmware IN KOMBINATION mit dem verbauten SoC.
Beim Optoma ML330 kommt die von Texas Instruments entwickelte DLP-Technologie zur Projektion zum Einsatz. Anstelle einer normalen Lampe setzt Optoma jedoch auf die neuere und technisch bessere LED-Technik. DLP steht für „Digital Light Processing“ und beschreibt eine Projektionstechnik, bei der das Licht über einen einzigen Chip auf eine Leinwand geworfen wird. Auf der Oberfläche des DLP-Chips sitzen rund ein bis zwei Millionen mikroskopisch kleine Spiegel, welche das Licht reflektieren und so die einzelnen Bildpunkte auf die Leinwand zaubern. Ein Farbfilter teil das Licht nach dem Chip in die drei Grundfarben Rot, Grün und Blau auf, sodass die Farbmischung am Ende alleine durch die Linse im Auge des Betrachters erzeugt wird.
DLP-Chip von Texas Instruments
Das Farbrad eines Beamers
Der Optoma ML330 nutzt zudem das Digital-Micromirrror-Device-Verfahren, kurz DMD. Dabei handelt es sich um eine Schaltung, welche durch winzige Spiegel auf jeden Bildpunkt letztendlich nahezu jede beliebige Farbe erzeugen kann. Es gehört mit zu den modernsten Verfahren für DLP-Projektion. Der Vorteil gegenüber LCD-Beamer sind zb bessere Reaktionszeiten, bessere Schwarzwerte durch einen erheblich höheren Kontrast im Vergleich zu LCD-Beamern, kein Einbrennen des Bildes, weniger anfällig für Staub innerhalb der Beamer-Technik, eine kompaktere Bauweise und vor allem eine längere Lebensdauer. Wobei nicht der Chip das schwächste Glied der Bildtechnik ist, sondern die Mechanik des Drehrads für den Farbfilter zur Feinjustierung.
So, jetzt aber genug der „trockenen Theorie“: Kommen wir zum eigentlichen Bild des Beamers.
Die Auflösung des Optoma ML330 liegt bei 1280 x 800 Bildpunkten und damit eine recht hohe Auflösung für Beamer dieser Größenordnung. Einzelne Pixel kann ich aus der Distanz nicht mehr erkennen und das sogenannte Fliegengitter ist eigentlich auch nicht vorhanden. Bei gut drei Metern Abstand lag die projizierte Bilddiagonale bei etwa 120 Zoll und selbst da war das Bild noch scharf genug. Nicht schlecht für den kleinen Beamer. Optoma gibt eine Helligkeit von 500 ANSI-Lumen für die Lampe an, was ungefähr einer 50-Watt-Glühbirne entspricht. Aufgrund fehlender Messgeräte kann ich das natürlich nicht nachprüfen und in dem Fall müssen wir mal den Hersteller einfach glauben.
In der Tat kann der Optoma ML330 bei helleren Umgebung noch ganz akzeptable Ergebnisse erzielen. Bei Bewölkung und ist der Beamer nicht mehr als 1.5 Meter von der Leinwand entfernt, kann man durchaus noch viele Details erkennen. Seine Trumpfkarten spielt er am besten aus, wenn er in einem abgedunkelten Zimmer oder bei Nacht an einer Hauswand verwendet wird. Selbst aus 1,3 Metern wirft der „Kleine“, wie ich liebevoll getauft habe, fast wie seine größeren Brüder die Bilder an die Wand. Aber man erkennt an welchen Stellen das projizierte Bild endet, da es eine gewisse Grundhelligkeit gibt.Um das Phänomen wahrzunehmen, muss man allerdings schon ganz genau danach suchen. Im Normalfall fällt es nicht weiter auf.Die Farbwiedergabe ist dafür sehr genau und dank der DLP-Technologie kommt das Schwarz fast ganz natürlich herüber. Selbst bei dem Bildkontrast spielt die Technologie ihre Stärken aus.
Neben DLP gibt es noch ein weiteres Highlight, die sogenannte KeyStone-Funktion. Dank des verbauten Lagesensors, kann der Beamer die Ausrichtung erkennen. Je nach Ausrichtung und Winkel zur Wand wandelt der Beamer das Bild automatisch in ein Trapez um, sodass für den Betrachter das sichtbare Bild trotzdem rechteckig ist. Auch die Fokussierung klappte stets problemlos und ab einem Abstand von knapp 20 Zentimetern ist das Bild schon scharf gestellt. Zudem lässt sich auch bis ins unendliche fokussieren. Wie bei jeden anderen Beamer auch, muss man bei der Einstellung zum Fokussieren recht genau sein: Schon ein minimales Stellrad genügt um die Bildschärfe so zu verändern, dass das Ergebnis unscharf wird. Manchmal muss man auch im laufenden Betrieb die Schärfe minimal nachjustieren.
Wer gerne an den Bildeinstellungen herum spielt, für den gibt es ein dediziertes Menu, um das Bild an den persönlichen Geschmack anzupassen. In besagtem Menü lassen sich zb Helligkeit, Farben, Kontraste und ähnliches anpassen. Im Energiesparmodus wird der Optoma ML330 etwas abgedunkelt, um ein paar Watt zu sparen.
Als Lautsprecher kommt ein Mono-Lautsprecher mit 2 Watt Ausgangsleistung zum Einsatz. Nun ja, da bin ich echt geteilter Meinung. Wenn man den Beamer für sich alleine bzw höchstens noch zu zweit nutzt, reichte der Lautsprecher aus. Auch der Klang ging soweit in Ordnung. Wer gerne an den Sundeinstellungen herum spielt, für den gibt es ein dediziertes Menu, um den Klang an den persönlichen Geschmack anzupassen.
Hand aufs Herz, bei 2 Watt Ausgangsleistung darf man natürlich kein Soundwunder erwarten. Hierzu empfehle ich dank der integrierten Bluetooth-Funktion einfach einen zusätzlichen Bluetooth-Lautsprecher mit etwas Bumms, dann kann man sich durchaus auch einen schönen Gamer- oder Kinoabend im Freien machen. Ich hatte den Optoma ML330 mit dem Tronsmart Element Mega genutzt und fand das Ergebnis recht überzeugend. Wer kein Freund von Bluetooth-Lautsprechern ist, kann ganz oldschool auch einen kabelgebundenen Lautsprecher anschließen. Sofern man sich gut mit seinen Nachbarn versteht, vorausgesetzt. Im Zweifelsfall ladet euren Nachbarn einfach ein und schaut gemeinsam einen Film. ;)
Beim Thema Grundlautstärke im Betrieb, sprich den Geräuschen des Kühlers, muss ich Optoma echt loben. Schon bei einem kleinen Lautstärkepegel von Film, Serien oder bei Games, wird das Geräusch des Kühlers verdrängt. Der verbaute Lüfter zur Kühlung der Technik ist im Leerlauf hörbar, aber nicht weiter störend.
Eigentlich wollte ich schon immer einen Beamer testen. Die einzige Voraussetzung war aber Android auf dem Ding, damit ich problemlos und schnell meine Lieblings-Apps nutzen kann. Als ich mal ganz frech einfach bei Optoma fragte, ob Sie einen Beamer mit Android hätten, war die Antwort “Ja, den ML330”. Hardwaremässig gute Beamer mit Android sind noch recht rar gesät und abseits dessen gibt es nicht wirklich viel brauchbare Geräte. Ich wurde zudem schon im Vorfeld über die ältere Version von Android informiert. Nur bei dem manchmal doch sehr abenteuerlichen Deutsch, wie zum Beispiel “Einstelling”, wurde ich nicht gewarnt. Da sollte Optoma wirklich mal ein Update nachschieben.Ich sagte mir, probieren kann man den ja und es wird schon halb so schlimm werden. Trotz “nur” Android 4.4 war meine Vorfreude dennoch groß.
Jedoch verblasste die Vorfreude recht schnell nach ein paar Minuten der Nutzung. Die gelinde gesagt “antike Android-Version” hat leider den Nachteil, dass sich nicht mehr ohne weiteres aktuelle Versionen beliebter Apps installieren lassen. Die Auswahl der vorinstallierten Anwendungen reicht für den normalen Nutzen wie etwa Filme oder Serien anzuschauen, aber das war es leider auch schon. Einen Google Play Store wie man ihn von seinem Android-Smartphone her kennt, gibt leider nicht. Hier setzt Optoma auf einen proprietären App Store in Form des Aptoide App Store und man findet auch nicht alle Apps aus dem Google-Original.
Dank der Eigenschaften der Android-Plattform selbst kann man sich zwar seine App als APK im Netz herunterladen und über einen USB-Stick installieren. Hierzu muss jedoch auch genau darauf achten, dass die App auch unter Android 4.4 läuft – sonst kommt nur ein Parsing-Fehler beim Versuch der Installation. Wir erinnern uns: Android 4.4 alias KitKat wurde 2013 vorgestellt und ist somit nach heutigen Maßstäben des smarten Zeitalters stark veraltet. Da hilft es auch nicht viel, dass Google noch immer relativ regelmäßig neue Patchlevel-Updates für das veraltete System bereitstellt. Da der Google Play Store fehlt, fehlen auch die Google-Play-Diente, was wiederum dazu führt, dass Youtube oder auch Netflix nicht liefen/abstürzten, bzw direkt nach dem Start sofort wieder beendet wurden. Amazon Prime hingegen lief interessanterweise ohne zu Murren, auch wenn die Filmcover nicht richtig geladen wurden. Filme und Serien anschauen funktionierte hingegen ohne zu Murren.
Aus reiner Neugier hab ich versucht, per Sideload alle fehlenden Google-Play-Dienste nach zu installieren und dabei hab ich auf die passenden Versionen für Android 4.4 geachtet. Leider hat es nicht geklappt, der Versuch scheiterte. Immerhin funktioniert die Mediencenter-Sammlung Kodi und stellte sich auch als sehr performant heraus. Hier zeigt sich sehr gut, dass die Entwickler von Kodi hervorragende Arbeit bei der Anpassung auch für schwächere Hardware geleistet haben. Egal ob es sich um einen Prozessor aus 2013 handelt, oder eine uralte Android-Version wie Android 4.4 KitKat. Es gab auch keine Zicken wegen der nicht installieren Google-Play-Dienste, bzw die App funktioniert einfach. Kodi schaffte es zudem anstandslos die MKV-Dateien von einer BluRay mit FullHD-Auflösung flüssig abzuspielen. Laut Optoma wird es auch kein Update mehr auf eine neuere Version von Android geben, was doch verdammt Schade ist. Das Unternehmen verspielt damit enormes Potenzial für den Beamer.
Prinzipiell bietet die Fernbedienung die gleichen Steuerfunktionen wie das Bedienfeld auf dem Beamer selbst. Mit dem Steuerkreis kann man ein bestimmtes Element auf der Oberfläche anwählen und mit dem Ok-Knopf die Eingabe bestätigen. Zwei Knöpfe führen zur Startfläche oder zur vorherigen Ansicht. Unter dem Powerknopf befindet sich die Lautstärkewippe. Zwischen den Laut- und Leiser-Tasten gibt es noch einen separaten Pointerknopf. Dieser zaubert einen Objekt-gebundenen Pointer auf den Bildschrim, der mit dem Steuerkreis bedient wird, wie eine normale Maus.
Das erleichtert die Bedienung an einigen Stellen ungemein. Wer mal ein längeren Text tippen muss oder eine angenehme Eingabe möchte, dem rate ich zu einer Tastatur. Dank USB oder Bluetooth ist eine solche Tastatur sehr einfach angeschlossen und direkt nutzbar .Im Test funktionierte die Fernbedienung recht gut, auch wenn die Eingabe manchmal dauerte. Anfangs dachte ich, es würde an der genutzten Batterie liegen, aber der lahme Prozessor und die veraltete sowie wenig optimierte Software trug die Schuld.
Nun ja, beim Fazit bin ich eher zwiegespalten. Eine Hardware-Firma kann nicht auf Anhieb gute Software abliefern, das ist mir klar, was ja Optoma auch zeigt. Zum ersten fehlt einfach die Erfahrung mit dem Umgang mit Android und zum zweiten, nur aus Fehlern lernt man auch. Rein von der Hardware überzeugt Optoma durchaus mit einem leistungsstarken Beamer für seine Preisklasse, der ein gutes Bild für seine Größe gute Lichtausbeute an den Tag legt. Bei den Verbindungsmöglichkeiten lässt sich Optoma nicht lumpen: Es gibt viele Varianten, um Filmmaterial in den Beamer zu bekommen. Sprich, für die meisten Einsatzzwecke reichen die Anschlüsse vollkommen aus.
Leider lässt das Thema Software bei Optoma stark zu wünschen übrig. Mit Verwendung des nicht mehr zeitgemäßen Android 4.4 KitKat und auf den Verzicht der Google-Play-Dienste wird man als Nutzer einfach zu stark eingeschränkt. Ich frage mich ernsthaft, warum Optoma auf diese total veraltete Android-Version beim ML330 gesetzt hat. Vermutlich liegt die Schuld in erste Linie beim Hersteller des verbauten Prozessors (=MediaTek), da es einfach keine Update-Möglichkeit für eine neuere Version gab. Wie halt üblich bei älteren MediaTek-Chips. Hier hätte Optoma ruhig auf einen neueren SoC vertrauen können, der wäre sicherlich auch nicht so extrem teuer gewesen. Wer also den Beamer als autarke Medien-Streaming-Box nutzen möchte, der wird vom stark eingeschränkten Android 4.4 mehr als enttäuscht sein. Daher hätte ich mir ein Update auf eine neuere Android-Version mit den Google-Play-Diensten gewünscht. Gerade auch im Hinblick auf aktuelle Streaming-Dienste und deren Mindestvoraussetzungen bei der Android-Version.Wenn man auf der Suche nach einen Beamer ist, der nur die zugespielten Inhalte auf eine Wand werfen soll, der liegt beim Optoma ML330 genau richtig.
Zudem hätte ich mir auch einen internen Akku gewünscht oder die Möglichkeit den Beamer mit Strom via USB zu betreiben, dann hätte man auch ein Akkupack verwenden können. Rein von den Stromangaben her würde es ja sogar gehen. So hat es mir auch Optoma bestätigt. Die Option hat mir nämlich auf einen Tuning-Treffen auf einen Parkplatz gefehlt. Dennoch kann ich nicht mit guten Gewissen eine klare Empfehlung aussprechen, gerade wenn man den Preis von 424 Euro im Hinterkopf behält. Mit neuerem Android und etwas besseren SoC hätte ich mir tatsächlich auch privat den Beamer gekauft, weil ich rein von der (Bild)Hardware begeistert war, aber die Software macht leider das Vergnügen zunichte. Für den Preis könnte man dafür alternativ noch einen Leistungs- und leuchtstärkeren FullHD-Beamer zu Festinstallation holen. Falls Optoma meine Vorschläge erhören sollte, dann freue ich mich schon auf den Nachfolger des ML330.