Vom OnePlus 3 gab es im Voraus schon jede Menge Bildmaterial und technische Spezifikationen, dennoch waren einige Details noch unklar. Mittlerweile kennen wir aber alle Daten und wissen, dass das OnePlus 3 für 399 Euro auch nach Deutschland kommen wird und neben massig Leistung und der neuesten OxygenOS-Version diesmal auch NFC, ein Unibody-Design und das neue Dash Charge mit sich bringt.
Das Äußere: Display, Maße und Design
Wie schon die beiden Vorgänger setzt auch das OnePlus 3 auf ein 5,5 Zoll großes Full HD Display. Statt einem IPS-Panel kommt dieses mal aber anscheinend ein “Optical AMOLED” – Display zum Einsatz, das von Gorilla Glass 4 vor Kratzern und Sprüngen bewahrt werden soll.
Nicht nur das Display, auch die übrigen Maße haben sich im Vergleich zum Oneplus 2 nicht groß geändert, allerdings ist die dritte Generation mit 7,35mm ein gutes Stück schlanker als der Vorgänger. Beim Material setzt man dieses Mal auf eloxiertes Aluminium, das man in den Farben Graphite und Soft Gold anbieten wird. Trotzdem ist das Gerät mit 158g sehr leicht. Optisch ähnelt die Rückseite des OnePlus 3 wie ich finde dem HTC One M8.
Unterhalb des Display findet sich wieder ein physischer Homebutton mit integriertem Fingerabdruckscanner, der das Smartphone in 0.2 Sekunden entsperren soll. An der Seite gibt es auch weiterhin den Alert-Slider, um das Gerät schnell und bequem lautlos stellen zu können. Auf der Unterseite finden sich dann ein 3,5 mm Klinkenanschluss und ein USB Type-C Eingang, sowie die Lautsprecheröffnungen und eines der beiden Mikrofone.
Software und Performance: Pure Leistung und Oxygen OS
Das hauseigene OxygenOS – basierend auf Android 6.0 Marshmallow – wird durch einen Snapdragon 820 angetrieben, dem 6GB LPDDR4 RAM zur Seite stehen. Für ordentlich Grafikperformance sollte eine Adreno 530 GPU sorgen. Nach eigenen Angaben will man im Vergleich zum Vorgänger bei der Grafikleistung um 40 Prozent zugelegt haben. OnePlus fährt in Sachen Leistung also mächtig auf und gerade beim Multitasking sollte das OnePlus dank des riesigen Arbeitsspeichers die Konkurrenz locker hinter sich lassen. Passend zur restlichen Ausstattung verbaut man dann auch 64 GB schnelleren UFS 2.0 Speicher.
OxygenOS baut nun auf Mashmallow auf und bietet nach wie vor einiges an Möglichkeiten, die Optik und die Funktionalität an das eigene Nutzungsverhalten anzupassen. Durch Gestensteuerung kann man sowohl auf dem Startbildschirm, als auch bei ausgeschaltetem Display schnell auf bestimmte Funktionen zugreifen, und das OS bietet zur Personalisierung einiges an Farbakzenten und unterstützt auch weiterhin nativ Icon Packs. Außerdem gibt es einen Nachtmodus, der einen Blaulichtfilter aktiviert um die Augen zu schonen, und die Möglichkeit zwischen Hard- und Software-Navigationstasten zu wählen. Mit Shelf hat man außerdem einen zentralen Ort für Benachrichigungen, Apps und Informationen geschaffen, der als zusätzlicher Homescreen links neben der Startseite zu finden ist. Weiterhin unterstützt das OnePlus 3 alle gängigen Audio-, Bild- und Videoformate, zumindest fehlte mir in der Auflistung keines.
Kamera: 16 Megapixel Haupt- und 8 Megapixel Frontkamera
Auch in Sachen Kamera will man sich verbessert haben und setzt dafür auf eine 16 Megapixel Hauptkamera mit Sony IMX298 Sensor, OIS und einer Blende von f/2.0. 4k-Videoaufnahmen mit 30fps sind mit dem OnePlus 3 ebenso möglich wie 720p Slow Motion-Videos.
Auf der Front kommt ein Sony IMX179 Sensor mit 8 Megapixeln zum Einsatz. Die Frontkamera sollte dank f/2.0 Blende auch bei schwächerem Umgebungslicht für anständige Selfies sorgen und kann Videos in 1080p aufzeichnen. Sie lässt sich auch durch ein Lächeln auslösen, sodass man nicht mit dem Finger den Button betätigen muss – für die so beliebten Selbstportraits sicher nicht unpraktisch, auch wenn wir ähnliche Funktionen schon von anderen Herstellern kennen.
Konnektivität: LTE Band 20, Dual-Sim und diesmal sogar NFC
Das OnePlus 3 unterstützt alle gängigen LTE-Frequenzen und kann mit zwei Sim-Karten gleichzeitig betrieben werden. Wie immer kommen die Geräte außerdem ohne Simlock oder Branding. Ist man einmal nicht unterwegs geht es über Wi-Fi 802.11 nach dem b/g/n und ac Standard ins Internet, GPS mit GLONASS und Bluetooth 4.2 sind ebenfalls mit an Bord. Erstmals scheint auch NFC integriert zu sein, das ja in der letzten Zeit gerade durch das Thema Mobile Payment wieder einen Aufschwung erlebt.
Weiterhin kommen die üblichen Sensoren zum Einsatz: ein Helligkeits- und Annäherungssensor ebenso wie Gyroskop und Kompass. Den USB Type-C Anschluss gab es schon beim OnePlus 2, er beherrscht aber leider noch immer kein USB 3.1, was den Austausch großer Datenmengen mit dem PC noch etwas angenehmer gestaltet hätte.
Akkukapazität: 3000mAh und Dash Charge
Mit 3000mAh ist der Akku sicherlich nicht der Größte, die Erfahrungen der Vergangenheit sollten aber gezeigt haben, das neben der Kapazität vor allem auch die Optimierung der Software eine Rolle spielt. Dennoch: hätte man das Gerät nicht dünner gemacht, sondern den gewonnenen Platz für den Akku genutzt – das OnePlus 3 wäre der Konkurrenz wohl auch in diesem Punkt ein gutes Stück voraus. Erfreulich klingt dennoch, was man aus dem Leak über das integrierte Dash-Charge erfährt. In 30 Minuten sollen – bei vollständig entladenem Akku – bis zu 60 Prozent der 3000mAh wieder aufgeladen werden. Zieht man die Laufzeiten der Vorgänger in Betracht könnte der Werbespruch “A day´s power in half an hour.” also gut hinkommen. Perfekt für alle, die gerne mal vergessen ihr Smartphone für den nächsten Tag aufzuladen und morgens in Eile sind. Auf Wireless-Charging wird man derweil aber wohl leider verzichten müssen.
Fazit: Rundes Gesamtpaket ohne das gewisse Etwas
Ein wenig fehlt mir das Alleinstellungsmerkmal, mit dem das OnePlus 3 sich von der versammelten Konkurrenz abheben möchte. In Sachen Leistung liefert man ordentlich ab, das eigenständige Design der Vorgänger hat man aber zugunsten einer klassischeren Metalloptik mit Anlehnungen an HTC- und Huawei-Geräte zurückgestellt und statt austauschbarer Rückseiten gibt es Bamboo, Kevlar und Rosewood nur noch als Materialien für die offiziellen Hüllen. Die Akkukapazität ist nicht die größte, auch wenn Dash Charge danach klingt, als könnte es das wieder ausgleichen. Ich persönliche vermisse außerdem eine Wireless Charging-Funktion.
Allerdings ergibt ein verfrühtes Urteil darüber auch keinen Sinn: Die Kamera und Performance, gerade aber auch die Akkulaufzeit eines Smartphones müssen sich nun einmal erst in der Praxis unter Beweis stellen und auch OxygenOS wird laufend verbessert. Von den reinen Spezifikationen und Bildern her hinterlässt das OnePlus 3 nach der Präsentation aber einen guten ersten Eindruck und gerade für den Preis von knapp 400 Euro erhält man hier wieder ein rundes Gesamtpaket für sein Geld.
Hier noch einmal alle Daten im Überblick:
Quelle: Amazon India/OnePlus via Android Police; OnePlus