Während die hochansteckende Omikron-Variante des Coronavirus in Deutschland noch keine großen Auswirkungen zeigt, ist sie in anderen Ländern bereits unerbittlich auf dem Vormarsch. Beispielsweise in Großbritannien, wo am Freitag mit 93.045 Infektionsfällen in 24 Stunden ein neuer Rekordwert im Verlauf der Pandemie gemeldet wurde. Mehr als 50 Prozent der Fälle sollen bereits auf Omikron zurückgehen.
Und dort zeigen sich nun erste Probleme durch die hochansteckende Variante. So steigen nämlich nicht nur die Zahlen der Patienten mit Covid in den Krankenhäusern, sondern es melden sich auch massenhaft Arbeitskräfte krank. Und zwar auch in kritischen Bereichen, wie Krankenhäusern, beim Rettungsdienst und der Polizei, sowie bei der Feuerwehr. “Omikron wird zu massiven krankheitsbedingten Arbeitsausfällen führen. Auch in essenziellen Berufsgruppen“, ist sich deshalb der bekannte Charité-Virologe Prof. Christian Drosten sicher. Dieser wurde zuletzt in den Experten-Rat von Bundeskanzler Olaf Scholz (63, SPD) berufen. In Großbritannien haben sich im Krankenhaus “Guy’s and St. Thomas’ Trust“ (GSTT) in London bereits 350 Mitarbeiter krankgemeldet, weil sie sich mit Corona infiziert haben. Allein an einem Tag soll die Zahl der Krankmeldungen um ein Viertel gestiegen sein. “Omikron hat jetzt einen erheblichen Einfluss auf unsere Arbeit“, wird in der britischen Tageszeitung “The Guardian“ ein Mitarbeiter des Krankenhauses zitiert. Dort werden langsam die Arbeitskräfte knapp. Deshalb treffe man nun bereits Maßnahmen, um die Versorgung der Patienten aufrechtzuerhalten. Schon jetzt wurden alle nicht lebensnotwendigen Behandlungen und Eingriffe verschoben.
Doch nicht nur in den Krankenhäusern wird das Personal knapp. Auch bei den Rettungsdiensten und der Londoner Feuerwehr herrscht schon jetzt Personalmangel. Im Verlauf der abgelaufenen Woche konnte ein Drittel der Löschfahrzeuge nicht mehr besetzt werden. Mehr als 10 Prozent der Feuerwehrleute sind erkrankt oder befinden sich in Quarantäne. Vor einer ähnlichen Situation in Deutschland warnt neben Drosten auch der Physiker und Modellierer Dirk Brockmann. “Wenn synchron, mit massiver Geschwindigkeit und in hoher Zahl krankheitsbedingte Arbeitsausfälle stattfinden, auch wenn in diesen Fällen die Verläufe bestenfalls nicht schwer sind, birgt das die Gefahr von Kaskaden von infrastrukturellen Ausfällen“, kündigte Brockmann schwere Probleme bei Twitter an. Schon jetzt müsse die Politik sich auf eine ähnliche Situation vorbereiten. Aus diesem Grund steht der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach bereits mit seinem britischen Amtskollegen Sajid Javid im Austausch.