Der Oberbürgermeister der sächsischen Stadt Glauchau, Marcus Steinhart (CDU), ist wegen einer Ohrfeige für einen 13-Jährigen verurteilt worden. Das Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal sprach den Kommunalpolitiker am Mittwoch der vorsätzlichen Körperverletzung und Bedrohung schuldig und verhängte gegen ihn eine Geldstrafe von insgesamt 10.500 Euro, wie Amtsgerichtsdirektor Michael Mularczyk sagte.
Hintergrund ist ein Vorfall im August 2022. Der Politiker hatte einen damals 13-jährigen Jungen in einer Schule im sächsischen Landkreis Zwickau geohrfeigt. Steinhart räumte dies kurz darauf öffentlich ein und entschuldigte sich. Er begründete seinen Ausraster damals damit, dass sein Sohn bereits über Monate hinweg von mindestens zwei Schülern gemobbt werde und deshalb unter schwerwiegenden seelischen Belastungen leide. Er sprach von "kaum vorstellbaren Beleidigungen und Erniedrigungen".
Deshalb seien ihm als Vater "die Sicherungen durchgebrannt" und es sei zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen, als er den maßgeblich handelnden Schüler zur Rede gestellt habe.
Der CDU-Politiker wurde im Juni vergangenen Jahres zum Oberbürgermeister der großen Kreisstadt Glauchau mit rund 22.000 Einwohner gewählt. Der Ort liegt im Erzgebirgsvorland zwischen den westsächsischen Städten Chemnitz und Zwickau.
hex/bro