Die deutsche Wirtschaft leidet nach Einschätzung der OECD stärker unter der Corona-Pandemie als erwartet: Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung korrigierte ihre Wachstumsprognose für das kommende Jahr auf 2,8 Prozent nach unten, wie aus ihrem Herbstbericht von Dienstag hervorgeht. Damit ist die Organisation deutlich zurückhaltender als die Bundesregierung, die bisher 2021 mit einem Anstieg der Wirtschaftsleistung um 4,4 Prozent rechnet.
Die Corona-Krise "lastet weiter auf der Wirtschaft" der Bundesrepublik, stellte die OECD fest. "Auf den schnellen Aufschwung im dritten Quartal 2020 folgt ein Schrumpfen im vierten Quartal und eine allmähliche Erholung 2021". Für dieses Jahr rechnet die Organisation weiterhin mit einem Einbruch des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um rund 5,5 Prozent. Für 2022 erwartet sie dann einen Aufschwung von 3,3 Prozent.
Auch die Weltwirtschaft dürfte sich nach Angaben der OECD nur langsam erholen - auch wenn sich die Aussichten auf Corona-Impfstoffe deutlich verbessert haben. Im weltweiten Schnitt rechnet die Organisation mit einem Rückgang des BIP um 4,2 Prozent in diesem Jahr und einem Wachstum in gleicher Größenordnung - 4,2 Prozent - im kommenden Jahr. Zuletzt hatte sie für 2021 noch einen stärkeren Aufschwung von fünf Prozent vorausgesagt.
by MORRIS MAC MATZEN