Nvidia hat mal wieder etwas Neues vorgestellt. Nach dem Nvidia Shield Tablet kommt nun die Nvidia Shield Android TV Set-Top Box. Die kleine Box wird, wie z.B. das FireTV von Amazon oder AppleTV einfach per HDMI an dem Fernseher angeschlossen. Wenn man sich aber mal die technische Details der Nvidia Box mit den anderen vergleicht kann man darüber nur müde lächeln. Denn die Box ist von der Leistung wirklich ein Monster. Wie schon einmal in unseren News geschrieben hat die Box den neuen Monster Prozessor Tegra-X1 eingbaut, worüber man z.B. ohne Probleme Filme in 4K wiedergeben und eine Reihe von portierten Games auf Konsolen-Niveau wiedergeben.
Der Tegra-Chip erreicht mit seinen 256-Maxwell-GPU-Kernen 512 GFlops, was grob mal ebend die doppelten Rechenleistung einer Xbox 360 entspräche. Dazu kommen 3 GB RAM und 16 GB interner Speicher für den Download von Spielen z.B. Das man damit gerade bei den Spielen nicht lange auskommt ist uns vermutlich allen klar und deswegen kann man den Speicher zusätzlich per microSD-Karte mit bis zu 128 GB oder einer USB-Festplatten an zwei USB-3.0-Slots erweitern. Die Leistungsaufnahme soll laut NVidia zwischen 5 bis 20 Watt liegen. Zudem soll die Box im Betrieb “flüsterleise” sein.
Die 4K-Filme will Nvidia mit bis zu 60 fps und 10 Bit Farbtiefe pro Kanal über einen eigenen Dienst streamen. In die Streaming-Box gelangen die Daten via Ethernet oder WLAN (802.11ac mit 5 oder 2,4 GHz). Als Codecs sind VP9, H.264 und H.265möglich. Der Anschluss am Fernseher erfolgt über HDMI 2.0. Mit optional erhältlichen Fernbedienung kann man dann z.B. Sprachbefehle für Google Suche verwenden.
Bei der Präsentation zeigte Nvidia einige ältere Ego-Shooter auf der Shield Box wie Doom 3 und Crysis 3. Aufwändigere Games sollen über einen neuen Online-Service namens Grid auf die Konsole gestreamt werden. Es sollen dann z.B. Titel wie “The Witcher 3” oder “Batman: Arkham Knight” in 1080p mit 60 fps in voller Detailstufe empfangen werden können.
Allerdings muss man hier auch laut NVidia mit relativ hohen Latenzen von 150 ms rechnen, die von der Controller-Eingabe bis zur Ausgabe auf dem Fernseher benötigt werden. Dazu kommen die Verzögerungen durch die Internet-Übertragung, die von NVidia mit optimistischen 30 ms angesetzt werden. Insgesamt ist die Latenz somit 100 ms höher als wenn man das Game direkt auf der Shield-Konsole spielen würde. Für schnelle Spiele ist das sicherlich zu langsam aber für einige langsamer zu steuernde Games vielleicht noch schnell genug. Das muss aber erstmal die Praxis noch zeigen.
Die Shield-Konsole soll mit Gamepad (aber ohne die Fernbedienung) in den USA im Mai für ca. 200 US-Dollar erhältlich sein. Zum Start soll es insgesamt über 50 Games geben, die man auch teilweise von anderen Konsolen kennt. Beim Streaming ist ein Abo notwendig und Filme können einzeln dazugekauft werden.
Trotzdem darf man nicht vergessen, dass andere Android Set-Top-Boxen teilweise fast die Hälfte günstiger sind und auch Ihren Dienst erfüllen. Bei den Spielen können sie natürlich bei weitem nicht mit der Shield Box mithalten. Muss man sich halt überlegen, was einem wichtig ist.
Technische Details:
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