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Nur wenige Ostdeutsche besetzen Führungspositionen in Bundesministerien

Ostdeutsche sind auf den Führungspositionen der Bundesministerien weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Derzeit stammen nur zwei der 35 beamteten Staatssekretäre aus dem Osten sowie nur elf von 135 Abteilungsleitern, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland unter Berufung auf die Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion berichtete. Beides liegt weit unter dem Anteil der Ostdeutschen an der Gesamtbevölkerung von derzeit 20 Prozent. 

Die beiden beamteten Staatssekretäre, die in Ostdeutschland geboren wurden, arbeiten den Angaben zufolge im Innen- und Gesundheitsministerium. Auf der Ebene der Abteilungsleiter ist der Anteil der Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern am höchsten im Bauministerium, wo zwei von vier Abteilungsleiter aus dem Osten stammen. Im Innen-, Verteidigungs-, Verkehrs-, Umwelt- und Entwicklungsministerium gibt es keine ostdeutschen Abteilungsleiter.

Angesichts der Zahlen fordert die Linksfraktion feste Vorgaben für die Einstellung von Ostdeutschen: "Wir brauchen eine Ostquote in Bundesministerien und Bundesbehörden", sagte der Ostbeauftragte der Partei, Sören Pellmann, dem RND. "Die Bundesregierung missachtet das Grundgesetz", sagte der Leipziger Abgeordnete. "Artikel 36 schreibt eine faire Personalverteilung aus allen Bundesländern vor. Die Ampel ist jedoch eine ausgesprochen westdeutsche Bundesregierung." 

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hatte im Januar verkündet, dass sich die Bundesregierung erstmals verpflichtet, mehr "Menschen mit ostdeutscher Herkunft" in Führungspositionen der Bundesverwaltung zu bringen. Laut den neuen Angaben des Innenministeriums wurden von den Ampel-Ministern in dieser Legislaturperiode ein Staatsekretär und neun der elf Abteilungsleiter aus Ostdeutschland eingestellt. 

bfi/pw