Im Falle eines Krieges mit Russland würde den NATO-Verbündeten innerhalb weniger Tage die Munition ausgehen – ist eine echte Verteidigung überhaupt möglich? “Wenn Europa gegen Russland kämpfen würde, ginge einigen Ländern innerhalb weniger Tage die Munition aus.” – wie kann eine effektive Verteidigung Europas überhaupt aussehen?
Einem neuen Bericht zufolge hat die NATO vor kurzem eine umfassende Untersuchung ihrer Munitionsvorräte abgeschlossen und festgestellt, dass die Vorräte durch den Krieg in der Ukraine erheblich dezimiert worden sind.
Dem Bericht von Reuters zufolge verfügten viele NATO-Länder bereits vor dem Einmarsch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in die Ukraine vor fast einem Jahr über Waffenbestände, die nicht den Zielvorgaben des Blocks entsprachen.
Die Nachrichtenagentur zitierte einen NATO-Beamten, der unter der Bedingung der Anonymität sprach und sagte, die Allianz habe in einer Umfrage herausgefunden, dass diese Bestände seitdem noch weiter geschrumpft seien, da die NATO die Ukraine weiterhin in einem Tempo aufrüstet, das nicht mit der Waffenproduktion übereinstimmt.
Reuters zitierte auch einen ungenannten europäischen Diplomaten, der sagte: “Wenn Europa gegen Russland kämpfen würde, ginge einigen Ländern innerhalb weniger Tage die Munition aus.”
Die NATO-Bündnispartner werden aufgefordert, ein gewisses Maß an Verteidigungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, falls sie in einem Konflikt, an dem das Bündnis beteiligt ist, benötigt werden. Die von der NATO festgelegten Ziele für die Munitionsvorräte der Mitglieder sollen von Land zu Land unterschiedlich sein, aber die genauen Zahlen dieser Ziele sind geheim.
Laut Reuters hatten viele Beamte aus NATO-Ländern “Zermürbungskriege mit groß angelegten Artillerieschlachten als der Vergangenheit angehörend betrachtet”. Daher hatten mehrere NATO-Länder ihre Bestände schon vor dem Beginn des langwierigen Konflikts durch Russland abbauen lassen.
Nun aber wird die NATO Berichten zufolge von ihren Mitgliedern verlangen, die verringerten Vorräte durch eine Erhöhung der Waffenproduktion auszugleichen.
