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NRW-Regierungschef Wüst lässt Frage von Kanzlerkandidatur offen

Der als möglicher Unionskanzlerkandidat gehandelte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hält sich in der Frage bedeckt. "Für mich gibt es aktuell klare Aufgaben in Nordrhein-Westfalen: die Transformation hin zur klimaneutralen Industrie, beste Bildungschancen für unsere Kinder, innere Sicherheit, um nur ein paar zu nennen", sagte Wüst der "Welt am Sonntag". "Das sind wichtige Aufgaben, an denen ich gerne arbeite."

Der CSU-Vorsitzende Markus Söder hatte am Mittwoch in der ZDF-Sendung "Markus Lanz" eine mögliche Kandidatur seinerseits definitiv ausgeschlossen. "Für mich ist das Thema erledigt. Das ist total erledigt", sagte Söder auf die Frage, ob er noch einmal kandidieren würde. Er habe einmal ein Angebot gemacht, dann hätten sich "Mehrheiten anders ergeben, das habe ich zu respektieren", sagte Söder mit Blick auf die Kanzlerkandidatenentscheidung bei der CDU/CSU vor zwei Jahren. "Meine Lebensaufgabe ist Bayern." 

Im Frühjahr 2021 hatte sich bei der Frage des Unionskandidaten für die Bundestagswahl der damalige CDU-Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet, gegen Söder durchgesetzt. Söder hatte bis zuletzt sein Interesse an einer Kandidatur bekräftigt, die Entscheidung aber in die Hände der CDU gelegt. Der CDU-Vorstand sprach sich dann klar für Laschet aus.

CDU-Chef Friedrich Merz, der nach Laschets Wahlniederlage den Parteivorsitz übernommen hatte, äußerte sich bislang nicht zu seinen Plänen für eine mögliche Kandidatur. Der CDU-Vorsitzende kündigte lediglich an, die Frage möglichst früh, spätestens im Frühherbst 2024, klären zu wollen. Ein neuer Bundestag wird 2025 gewählt.

cha/ma