Traurige Nachricht aus der Politik. Wie nun bekannt wird, ist am Wochenende der frühere nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Schnoor (SPD) gestorben. Die Landes-SPD bestätigte den Tod Schnoors am Montag. Der ehemalige Innenminister des Bundeslandes war 94 Jahre alt geworden.
Die SPD in Nordrhein-Westfalen trauert um Herbert Schnoor, den ehemaligen Innenminister von Nordrhein-Westfalen, der dem Kabinett des 2006 gestorbenen ehemaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau (†75, SPD) angehörte und insgesamt 15 Jahre lang an der Spitze des Innenressorts tätig gewesen war. Unter anderem war das dramatische Geiseldrama von Gladbeck in Schnoors Amtszeit gefallen, das die Menschen in Deutschland über mehrere Tage in Atem gehalten hatte. Damals waren insgesamt drei Menschen ums Leben gekommen. Neben der Polizei und den Medien war auch Schnoor als zuständiger Minister damals massiv kritisiert worden. In seiner Dienstzeit hatte Schnoor sich immer wieder dafür eingesetzt, dass die Polizei auf eine Strategie der Deeskalation setze und behutsam mit ihrer Macht umgehe. Vor allem setze er sich maßgeblich für eine Deeskalationsstrategie der Polizei gegen Demonstranten ein. Viele konservative Politiker hatten diesen Kurs damals heftig kritisiert.
Nach dem Tod des SPD-Politikers hat der aktuelle Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Armin Laschet (60, CDU), die Verdienste von Schnoor gewürdigt. Laut Laschet verliere Nordrhein-Westfalen einen anerkannten ung geschätzten Politiker, der leidenschaftlich für sein Bundesland gearbeitet habe. “Er war ein besonnener und kluger Kopf, dem die Menschen in unserem Land zeit seines Lebens am Herzen lagen”, machte Laschet deutlich. Dann erinnerte der Ministerpräsident daran, dass Schnoor sich in seiner Amtszeit für die Rechte von Asylsuchenden und Migranten stark gemacht hatte. Auch der aktuelle NRW-Innenminister Herbert Reul (68, CDU) erinnerte, an die Verdienste des Verstorbenen und wies in dieser Hinsicht vor allem auf die Reform der Kommunalverfassung im Landtag 1994 hin. Mit dieser Reform sei die Bürgerbeteiligung gestärkt worden und die Ämter von hauptamtlichen Bürgermeistern und hauptamtlichen Landräten eingeführt worden. “Viele in meinem Ministerium, die ihn noch erlebt haben, sind heute sehr traurig”, gibt Reul zu Protokoll.