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NRW in Aufruhr – Eltern und Lehrer befürchten Lockdown nach Herbstferien

Mit den explodierenden Infektionszahlen in der Corona-Pandemie dürfte der reguläre Unterricht an den Schulen auf Dauer nicht zu gewährleisten sein. Vor allem in Gebieten mit hohen Infektionszahlen ist das aktuelle Konzept wohl nicht mehr lange tragbar. In Nordrhein-Westfalen äussern Eltern und Lehrer bereits wieder Befürchtungen, dass es zu einem Lockdown nach den Herbstferien kommen könnte. Deshalb fordert die GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern jetzt, die Lehrpläne so schnell wie möglich den Corona-Bedingungen anzupassen.

Lehrer und Eltern fordern schlüssiges Konzept

Angesichts der aktuellen Konzept des Präsenunterrichts kommt es bei den Lehrern und Eltern immer mehr zum Protest. Jetzt fordern sowohl die Lehrer als auch die Eltern der Schüler die Politik auf, ein schlüssiges Konzept vorzulegen, mit denen der Schulunterricht auf Dauer aufrecht erhalten werden kann. “Angesichts der steigenden Infektionszahlen wächst auch die Anspannung. Ich höre häufig die Frage: ‚Wie lange geht das noch gut?’“, erklärte die GEW-Landesvorsitzende Maike Finnern gegenüber der Zeitung “Rheinische Post”. Nach der Ansicht von Finnern müssen die Bildungspolitiker einsehen, dass zur Zeit ein regulärer Unterricht nur durch Intervall-Lüften und Maskenpflicht fast gänzlich unmöglich sei: “Wir müssen über eine Anpassung der Lehrpläne sprechen und darüber, welcher Stoff noch zu schaffen ist. Das hier ist kein normales Schuljahr“, erklärte Finnern weiter. Zudem forderte sie auch tragbare Konzepte für den Unterricht in Zeiten der Pandemie. Dabei sei es unmöglich 30 Schüler in einer Klasse zu unterrichten. Deshalb bringt Finnern die Möglichkeit ins Spiel die Klassen aufzuteilen und diese abwechselnd im Wochenrhythmus zu unterrichten. Auch das Robert-Koch-Institut hatte diesen Vorschlag für Regionen gemacht, wo der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in 7 Tagen überschritten wird,

NRW-Schulministerin gegen Teilung der Klassen

Doch bisher stößt dieser Vorschlag bei den Bildungspolitikern auf wenig Gegenliebe. NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte zuletzt der Teilung der Klassen und Wechselschichtmodellen eine ganz klare Absage erteilt. Denn nach Ansicht von Gebauer seien die Schüler normalerweise keine Treiber des Infektionsgeschehens. Bisher habe der Unterricht in 98 Prozent der Schulen trotz Corona ganz normal stattfinden können. Doch auch bei den Eltern der Schüler regt sich jetzt Kritik. Besonders die aktuell gültigen Lüftungsregeln führen zu Diskussionen. Viele Eltern glauben außerdem das die Schulkonzepte aus Maske tragen und Unterrichtsräume lüften zu wenig durchdacht seien. Zudem gebe es immer wieder Streitigkeiten über das wieso und weshalb verschiedener Maßnahmen. So fragen sich die Elternvertreter zum Beispiel, wieso die Kinder nach dem Schwimmunterricht keinen Föhn benutzt dürfen, damit keine Aerosole verbreitet werden, dann aber mit nassen Haaren und geöffneten Fenstern in ihren Klassenzimmer sitzen sollen. Von Seiten der Elternvertretung wird auch wegen solcher Maßnahmen mit mehr Erkrankungen bei Schülern und Lehrern gerechnet.

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