Wird der Krieg noch mindestens 2 Jahre andauern? Wladimir Putin befahl am 24. Februar 2022 den Angriff auf die Ukraine mit dem Ziel, das Nachbarland zu überfallen, die Hauptstadt Kiew rasch einzunehmen und die Regierung zu stürzen. Trotz der schnellen Eroberung von Cherson im Süden, wurde Ende März in Moskau der ursprüngliche Plan einer Blitzoffensive aufgegeben - kommt nun eine Strategie, die an den 1. Weltkrieg erinnert?
Rund 19 Monate nach Beginn des Krieges hat sich der Konflikt in der Ukraine zu einem erschöpfenden Abnutzungskampf entwickelt. Selbst unter den russischen Soldaten scheint die Ansicht vorzuherrschen, dass ein Ende des Krieges nicht in Sicht ist. Dies scheint nun auch die russische Militärführung zu erkennen. Anton Geraschtschenko, Berater im ukrainischen Innenministerium, veröffentlichte ein Video auf X, das anscheinend eine Sitzung des russischen Verteidigungsministeriums zeigt. Der genaue Zeitpunkt der Sitzung ist unklar, jedoch äußerte sich der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu darin zur Dauer der "militärischen Spezialoperation", wie der Krieg von Moskau beschönigend bezeichnet wird. In dem 29-sekündigen Clip spricht Schoigu zunächst von "zynischen Handlungen des Westens und seiner Verbündeten in Kiew", die die Ukraine "nur in Richtung Selbstzerstörung" lenken. Die spezifischen Handlungen werden nicht klar benannt, da Schoigu sie wahrscheinlich vor Beginn des Ausschnitts erwähnt hat.
Darüber hinaus erklärt er, dass die russische Armee die Kampfkraft ihrer Streitkräfte weiter erhöhen werde, um der ukrainischen Gegenoffensive entgegenzuwirken. Zurzeit erzielt das ukrainische Militär Erfolge an der Front bei Bachmut. Insbesondere beabsichtigt man die Bereitstellung moderner Waffen und die Verbesserung der Truppenausbildung, so der Verteidigungsminister. An der Front scheint es offenbar an Munition zu fehlen, wie ein im Internet verbreitetes Video zeigt. Das Video endet mit Schoigus Vorhersage, dass Russland seine Ziele bis 2025 erreichen könnte, wenn die Maßnahmen konsequent umgesetzt werden. Ein führender US-Analyst äußerte öffentlich Zweifel an einem möglichen Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive.