Der deutsche Automarkt hat sich Oktober erholt: Nach einem Mini-Rückgang der Neuzulassungen im September stiegen diese im vergangenen Monat wieder, und zwar um 4,9 Prozent im Vorjahresvergleich, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg am Freitag mitteilte. Bei den Elektroautos betrug der Zuwachs 4,3 Prozent, sie erreichten damit einen Marktanteil von rund 17 Prozent.
Insgesamt wurden im Oktober fast 219.000 neue Pkw zugelassen. Das waren zwar mehr als im Oktober 2022, aber weiterhin deutlich weniger als 2019 vor der Corona-Krise.
Im September waren die Neuzulassungen im Vorjahresvergleich nach monatelangen Zuwächsen um 0,1 Prozent zurückgegangen. Der Grund war vor allem, dass zum 1. September die staatliche Förderung für gewerbliche Käufe von Elektroautos ausgelaufen war. Im August hatte es deshalb noch besonders viele Zulassungen gegeben.
Autoexperte Constantin Gall von der Beratungsfirma EY erwartet weiter steigende Elektro-Neuzulassungen im weiteren Jahresverlauf - denn ab Januar 2024 wird die staatliche Umweltprämie von 4500 auf 3000 Euro sinken. Gall rechnet mit insgesamt rund 540.000 neu zugelassenen E-Autos in Deutschland in diesem Jahr. Das wären 15 Prozent mehr als 2022.
Der Experte erwartet, dass auch im Elektrosegment Rabatte eine immer größere Rolle spielen werden: "Das Interesse an Elektroautos steigt nicht in dem erhofften Maße. Um die teils sehr ambitionierten Absatzziele zu erreichen, werden die Autohersteller ihre Preispolitik überdenken und zudem zunehmend auch Fahrzeuge im niedrigeren Preissegment anbieten."
ilo/pe