Debakel für die Marine – brandneues Schiff muss direkt 2 Jahre umgerüstet werden – wieder ein brisanter Planungsfehler bei der Beschaffung? Am Donnerstag wurde auf der Hamburger Werft Blohm + Voss das neueste Kriegsschiff der Deutschen Marine, die Korvette Emden, getauft. Die Emden gehört zur K130-Klasse und ist eines von fünf neuen Schiffen, die der Marine zugeführt werden. Doch trotzdem herrscht bei der Marine nun nicht eitel Sonnenschein – denn das Schiff ist angreifbar! Hier die Detials zum neuen Supergau bei der Marine:
Allerdings ist die Freude darüber getrübt, dass das Schiff aufgrund massiver IT-Probleme nicht einsatzfähig ist und nicht in einen scharfen Einsatz geschickt werden darf. Laut dem Flottillenadmiral Andreas Czerwinski, Abteilungsleiter See im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), ist das Schiff “nicht zulassungsfähig und anfällig gegenüber Hacker-Angriffen”. Das BAAINBw ist für die Beschaffung von Neuausrüstungen für die Bundeswehr zuständig und steht aufgrund der langsamen und umständlichen Beschaffungswege bereits länger in der Kritik.
Die Nachbesserungen an der IT des Schiffes werden voraussichtlich 2 bis 2,5 Jahre dauern, bevor das Schiff einsatzbereit ist. Es ist bemerkenswert, dass die desolate IT-Lage in der offiziellen Pressemitteilung der Bundeswehr zur Schiffstaufe der Emden nicht erwähnt wird. Stattdessen wird die Technik des Schiffes sogar positiv hervorgehoben. Der Befehlshaber der Flotte, Vizeadmiral Frank Lenski, sprach die Probleme jedoch bei der Schiffstaufe offen an und betonte, dass die öffentlichen Auftraggeber und die Industrie das Projekt trotz der Verzögerungen gemeinsam zum Erfolg führen werden. Die Emden wurde nach einer langen Tradition benannt. In der Vergangenheit hatte es bereits häufiger Schiffe der deutschen Marine mit diesem Namen gegeben, die allerdings mittlerweile außer Dienst genommen wurden.
