Bundestags-Fraktionschefin Amira Mohamed Ali (43) hat angekündigt, dass sie nicht mehr für den Fraktionsvorsitz der Linken im Bundestag kandidieren wird. In einer Erklärung teilte sie mit: “Diese Entscheidung hat politische Gründe.” Weiterhin klagt sie an, dass es für sie immer schwieriger werde, den Kurs der Parteiführung öffentlich zu vertreten, da dieser an vielen Stellen ihren politischen Überzeugungen widerspreche.
Mohamed Ali kritisierte auch, dass die Partei sich nicht klar gegen den Kurs der Ampelregierung positioniere, insbesondere in Bezug auf die Klimapolitik. Sie ist der Meinung, dass diese Politik das Alltagsleben vieler Menschen erschwere und verteuere, und dass sie die soziale Ungleichheit fördere.
Sie wünscht sich, dass die Linkspartei sich stärker gegen die Unterstützung der Ukraine, beispielsweise durch Waffenlieferungen, ausspricht. Den letzten Ausschlag für ihre Entscheidung gab die Distanzierung der Parteispitze von Sahra Wagenknecht Anfang Juni.
Mohamed Ali ist der Meinung, dass die Parteiführung versucht, enttäuschte Grünen-Wähler anzusprechen, jedoch ohne Erfolg. Sie ist der Meinung, dass die Partei nicht diejenigen erreichen kann, für die linke Politik gemacht werden sollte, einschließlich potenzieller AfD-Wähler, die noch zurückgewonnen werden könnten. Mohamed Ali gilt als Vertraute von Sahra Wagenknecht, die sich bereits mit der Parteiführung überworfen hat und die Gründung einer eigenen Partei in Erwägung zieht.