Wie es scheint, wird schon bald ein weiterer Impfstoff gegen das heimtückische Coronavirus zur Verfügung stehen. Denn jetzt hat das amerikanische Pharmaunternehmen Johnson & Johnson, das bei der Entwicklung seines Impfstoffes mit seinem deutschen Tochterunternehmen Janssen zusammengearbeitet hat, in den USA die Notfallzulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen. Wird der Impfstoff bald auch in Europa erhältlich sein?
Im Kampf gegen das potenziell tödliche Coronavirus könnte schon bald ein weiterer Impfstoff zum Einsatz kommen. Denn jetzt hat das bekannte, amerikanische Pharmaunternehmen Johnson & Johnson eine Notfallzulassung für seinen Impfstoff in den USA beantragt. Die entsprechenden Unterlagen für die Zulassung seien der FDA bereits übergeben worden. Dies erklärte der Pharmakonzern bei einer Pressekonferenz im Firmenhauptsitz in New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey. Wie das Unternehmen mitteilt sei auch ein Antrag auf Zulassung bei der EU-Arzneimittelbehörde EMA geplant. Die Beantragung der Zulassung in der EU solle “in den kommenden Wochen“ folgen. Die Europäische Union soll bereits einen Vertrag mit dem Pharmaunternhemen abgeschlossen haben, bei dem die Johnson & Johnson-Tochter Janssen Pharmaceuticals der EU 400 Millionen Dosen liefert. Von dieser Menge soll Deutschland 36,7 Millionen Impfdosen erhalten. Mit einer 1. Lieferung von 100 Millionen Impfdosen wird bis Ende September 2021 gerechnet.
Eine schnelle Zulassung des Impfstoffes von Johnson & Johnson wäre gleich im doppelten Sinne positiv. Denn mit einer Zulassung würde sich nicht nur die Anzahl der zugelassenen Impfstoffe erhöhen, sondern es wäre auch der erste Impfstoff von dem nur 1 Dosis verabreicht werden muss, um die geimpften Personen gegen das Coronavirus zu schützen. Bereits in der letzten Woche hatte das Pharmaunternehmen Zwischenergebnisse seiner Phase-III-Studie bekanntgegeben, an der insgesamt rund 44 000 Probanden teilgenommen hatten. Demnach soll der Impfstoff vier Wochen nach der erfolgten Impfung einen 66-prozentigen Schutz vor mittleren oder schweren Covid-19- Krankheitsverläufen bieten. DIe Wirksamkeit gegen schwere Erkrankungen soll 85 Prozent betragen. Diese Prozentzahl errechnet sich aus der Differenz zwischen den Fällen der geimpften Patienten und den Fällen in der Gruppe, die ein Placebo erhalten haben. Einer der Vorteile des Impfstoffes von Johnson & Johnson ist außerdem die Tatsache, dass es sich um einen Vektorimpfstoff handelt und dieser bei Kühlschranktemperatur transportiert und gelagert werden kann. Allerdings bieten die bereits zugelassenen Impfungen, bei denen 2 Impfungen notwendig sind, offenbar einen erhöhten Schutz im Vergleich zum Impfstoff des US-Unternehmens.