Steht die Alternative für Deutschland (AfD) kurz davor, einen gesamten Landtag zu gewinnen? Aktuelle Umfragewerte lassen diesen Schluss zu, denn die AfD scheint die CDU vollständig zu überholen. Aufgrund des in den letzten Monaten gestiegenen Zuspruchs für die AfD, sind Befürchtungen eines erneuten Rechtsrucks nicht unbegründet. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage bestärkt diese Ängste, da sie zeigt, dass die AfD in den bevorstehenden Landtagswahlen in einem ostdeutschen Bundesland dominieren könnte. Nachfolgend sind die Details zu den jüngsten Zahlen aufgeführt:
Im Auftrag der sächsischen Tageszeitungen Freie Presse, Leipziger Volkszeitung und Sächsische Zeitung, hat das Meinungsforschungsinstitut INSA im August eine Umfrage unter 1.500 Wahlberechtigten durchgeführt. Ziel war es, herauszufinden, welche Partei sie derzeit bevorzugen würden. Die Ergebnisse der Umfrage zeigten, dass die AfD mit 35 Prozent an der Spitze liegt, was einem Anstieg von 7,5 Prozentpunkten im Vergleich zur Landtagswahl 2019 entspricht. Allerdings stufen 35,9 Prozent der Befragten eine Regierungsbeteiligung der AfD als “sehr schlecht” ein, während 22,5 Prozent dies als “sehr gut” sehen. Die CDU erreichte mit 29 Prozent den zweiten Platz (-3,1). Keine andere Partei konnte die 10-Prozent-Marke überschreiten. Sowohl die Grünen als auch die FDP mit jeweils 6 bzw. 5 Prozent, und sogar die SPD mit nur 7 Prozent, könnten um ihren Einzug in das sächsische Parlament kämpfen. Die Linke erzielte immerhin noch 9 Prozent.
Trotz der wahrscheinlichen Dominanz der AfD, wurde die Arbeit von Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) in Sachsen in der INSA-Umfrage größtenteils positiv bewertet. 51 Prozent der Befragten äußerten Zufriedenheit mit seiner Leistung, davon sogar 13 Prozent sehr zufrieden. Im Gegensatz dazu drückten 78 Prozent Unzufriedenheit über die Arbeit der Bundesregierung aus. Jörg Urban, Vorsitzender der AfD Sachsen, äußerte sich laut “sächsische.de” folgendermaßen zu den Umfrageergebnissen seiner Partei: “Natürlich freuen wir uns über die starke Unterstützung der sächsischen Bevölkerung. Gleichzeitig betrachten wir das enorme Vertrauen in unsere Arbeit mit Respekt.” Henning Homan, Co-Vorsitzender der SPD in Sachsen, kommentierte: “Dies ist eine Warnung an alle Koalitionsparteien in Sachsen. Die derzeitige Bundespolitik wird so von Kampagnen und Konflikten dominiert, dass jegliche Sachpolitik in der öffentlichen Wahrnehmung praktisch keine Rolle mehr spielt.” Es ist zu beachten, dass Wahlumfragen immer mit Unsicherheiten behaftet sind. Die abnehmende Parteibindung und kurzfristigere Wahlentscheidungen erschweren es den Meinungsforschern, die erhobenen Daten korrekt zu gewichten. INSA gibt eine statistische Fehlertoleranz von plus/minus 2,2 Prozentpunkten an. Generell geben Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wieder und sind keine genauen Vorhersagen für das tatsächliche Wahlergebnis.