In Portugal tritt am Freitag ein erneuter Lockdown zur Eindämmung des Coronavirus in Kraft. Die harten Restriktionen sollen mindestens einen Monat lang gelten, wie Ministerpräsident Antonio Costa am Mittwoch ankündigte. Alle gastronomischen Einrichtungen sowie sämtliche Geschäfte, die für die Versorgung der Bürger nicht von wesentlicher Bedeutung sind, müssen geschlossen bleiben. Im Unterschied zum Lockdown vom Frühjahr in Portugal bleiben die Schulen jedoch geöffnet.
"Die Regel ist einfach: Jeder von uns muss zu Hause bleiben" sagte Costa. Das Verlassen der Wohnung und des Hauses ist aber unter anderem für die Teilnahme an den Präsidentschaftswahlen am 24. Januar erlaubt. Ab Sonntag ist auch die frühe Stimmabgabe in Wahllokalen möglich. Wer aus dem Ausland nach Portugal einreist, muss einen negativen Corona-Test vorweisen, wie Außenminister Augusto Santos Silva mitteilte.
In Portugal waren bereits seit November einige Corona-Restriktionen in Kraft, vor allem in den besonders betroffenen Regionen. Nachdem diese Maßnahmen jedoch über die Feiertage gelockert worden waren, stiegen die Infektionszahlen an. Seit Beginn der Pandemie wurden in dem Land rund 507.000 Ansteckungs- und mehr als 8200 Todesfälle verzeichnet.
Laut einer Statistik der Nachrichtenagentur AFP liegt Portugal bezogen auf die Bevölkerungszahl weltweit an sechster Stelle der Länder mit den höchsten Infektionsraten innerhalb der vergangenen sieben Tage.
Bei der Wahl am 24. Januar kandidiert Präsident Marcelo Rebelo de Sousa für eine zweite Amtszeit. Er war zu Wochenbeginn positiv auf das Coronavirus getestet worden, anschließend wurde er jedoch zwei Mal negativ getestet.
by PATRICIA DE MELO MOREIRA