94565:

Neue Unwetter weiten sich aus – Katastrophe im Berchtesgardener Land und in Österreich

Unwetter-Tief Bernd ist in den letzten Stunden in Richtung Süden weitergezogen und sorgt dort nun für die nächste Katastrophe. Die Situation ist sowohl in Österreich als auch im Berchtesgadener Land kritisch. Dort ist bereits jetzt der Katastrophenfall ausgerufen. Die Bewohner stellen sich auf eine lange und gefährliche Nacht ein.

Die Unwetter-Serie geht mit voller Stärke weiter

Kaum entspannt sich die Lage in den Katastrophengebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz ein wenig, schlägt das gefürchtete Unwettertief Bernd weiter südlich erneut mit voller Kraft zu. In der gesamten Alpenregion regnet es sowohl in Österreich und Deutschland so stark, dass die Gebiete zwischen Innsbruck, dem Berchtesgadener Land und den niederösterreichischen Voralpen sich offenbar gerade ebenfalls in Katastrophengebiete verwandeln. Bis zum Samstagabend waren dort offenbar bis zu 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter runtergekommen. Bilder aus dem österreichischen Hallein (Bundesland Salzburg) erinnern bereits erschreckend an die Katastrophe in Deutschland, Dort hat sich ein Bach in einen reißenden Strom verwandelt. “Die Situation ist sehr angespannt, teils dramatisch“, erklärt ein Polizeisprecher. Noch scheint es aber keine Verletzten zu geben. Zuvor hatten die lokalen Behörden gewarnt, sich von den Kellern der Häuser fernzuhalten. In anderen Gebieten Österreich ist die Situation ähnlich. Rund um Kitzbühl musste die Feuerwehr bereits zahlreiche Keller auspumpen.

.

Katastrophenfall im Berchtesgadener Land ausgerufen

Doch auch in Deutschland verursacht Hochwasser weitere Schäden. Diesmal ist offensichtlich Berchtesgaden und Umgebung betroffen. Dort hat der Fluß Ache eine Höhe von 1,5 Meter über dem noch vor wenigen Stunden vorausgesagten Höchststand erreicht. Mittlerweile steht der Wasserpegel bei 3,57 Meter, einer Höhe die der Fluss noch nie erreicht hat. In Oberbayern wird die Situation ebenfalls mit jeder Stunde dramatischer, bestätigte ein Sprecher der Integrierten Leitstelle Traunstein. Vor allem Berchtesgaden und Bischofswiesen im äußersten Südosten Bayerns sind besonders schwer betroffen. Dort steigt nicht nur das Wasser der Flüsse, sondern die Regenmassen kommen auch in Sturzbächen von den Hängen der Berge gelaufen. Wegen abrutschender Hänge mussten bereits jetzt mehrere Häuser evakuiert werden. Sämtliche Bewohner wurden aufgefordert ihre Keller nicht mehr zu betreten. “Es kommen ständig Notrufe rein“, bestätigt die Polizei in Rosenheim. Im Landkreis Berchtesgadener Land seien alle Feuerwehren in voller Einsatzkraft gefordert. “Die Lage ist unübersichtlich“, erklärte der Sprecher. Gegen 22.22 Uhr rief der der Landkreis dann endgültig wegen des Unwetters den Katastrophenfall aus.

Auch in Sachsen sorgen Regenfälle für Überflutungen

Doch auch im Osten Deutschlands sind wieder einmal mehr als 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gefallen. Dies hat in der

Sächsischen Schweiz am Samstag ebenfalls zu Überschwemmungen geführt. Einzelne Ortschaften können aus diesem Grund zur Zeit nicht erreicht werden, wie das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Samstagabend mitgeteilt hatte. Besonders schwer betroffen seien die Orte Neustadt, Bad Schandau, Sebnitz, Reinhardtsdorf-Schöna und Gohrisch. Die Behörde warnt vor überflutete Straßen und Wegen. Zudem werden die Menschen aufgefordert die eigenen Keller und Unterführungen zu meiden. Der Fluss Polenz ist stark angestiegen und hat bereits die Alarmstufe 4 überschritten. Auch in den kleinerern Flüssen vor Ort habe es einen “extremen Wasserstandsanstieg“ gegeben. “Es sind starke Überschwemmungen zu erwarten“, hat das dortige Hochwasserzentrum am Samstag angekündigt.

Beliebteste Artikel Aktuell: