Bisher gilt die vom Auswärtigen Amt verhängte Reisewarnung für Spanien nicht für die Kanaren. Doch nun sind dort die Infektionsfälle mit dem heimtückischen Coronavirus stark angestiegen. Aus diesem Grund dürfte die Inselgruppe schon bald ebenfalls auf der Liste der Reisewarnungen erscheinen.
Breits jetzt gilt das ganze spanische Festland und die Inselgruppe der Balearen mit den beliebten Ferieninseln Mallorca und Ibiza als Corona-Risikogebiet. Ein Schicksal, das nach den jüngsten Infektionszahlen nun auch den Kanarischen Inseln drohen dürfte.
Denn dort haben die Behörden kürzlich einen Rekord an Neuinfektionen registriert. Die regionalen Gesundheitsbehörden hatten am vergangenen Donnerstag 338 neue Fälle binnen nur 24 Stunden vermeldet. Dies bedeutet die höchste Zahl überhaupt, seit die Corona-Pandemie im März in Spanien ausgebrochen ist. Deshalb droht den Kanaren nun vermutlich schon bald der Verlust ihrer Sonderstellung. Denn die Ausdehnung der Reiswarnung des Auswärtigen Amtes ist wohl nur eine Frage der Zeit.
Starker Anstieg von Corona: Kommt die Reisewarnung für die Kanaren?
Eine Reisewarnung wäre ein weiterer schwerer Schlag für die arg gebeutelte Tourismusbranche der Inseln, die für Einnahmen von bis zu 35 Prozent des Regionaleinkommens sorgt. Die Tourismußunternehmen vor Ort sprechen bereits von einem “Todesstoß “, wie die lokalen Medien vor Ort am Freitag warnten.
“Es läuft nicht gut“, erklärte Fernando Simón, Spaniens Chef-Epidemiologe und Sprecher der Gesundheitsbehörden. Denn durch die Ausbreitung des Virus auf den Inseln droht nun auch für die Kanaren eine Reisewarnung. Diese Gruppe von Vulkaninseln befinden sich in rund 1500 Kilometer Entfernung zum spanischen Festland im Atlantik. Bisher galten sie als weitgehend virusfreies Gebiet. Doch nun steigen die Zahlen auch auf diesen Inseln, die noch im letzten Jahr 13 Millionen Reisegäste empfangen hatten, deutlich an. Die kritische Marke von 50 Infektionsfällen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen wurde nun bereits übersprungen. Deshalb dürfte die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes in Deutschland und eventuell anderer europäische Länder nur noch eine Frage der Zeit sein.