Trotz Warnungen der Militärjunta haben Demonstranten in Myanmar den vierten Tage in Folge gegen den Staatsstreich protestiert. In Rangun versammelten sie sich am Dienstag nahe der Parteizentrale der Nationalen Liga für Demokratie (NLD) und verlangten die Freilassung der festgenommenen De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi. "Wir wollen unsere Anführerin zurück" und "Keine Diktatur", forderten die Demonstranten. Im Viertel San Chaung gingen dutzende Lehrer auf die Straße und hielten als Zeichen des Protests drei Finger in die Luft.
In der Hauptstadt Naypyidaw setzte die Polizei Wasserwerfer gegen die Demonstranten ein, die ein "Ende der Militärdiktatur" verlangten.
Die Militärjunta hatte am Montag angesichts der anhaltenden Proteste gegen den Staatsstreich in mehreren Teilen des Landes das Kriegsrecht verhängt und Demonstrationen untersagt. Zudem wurde eine nächtliche Ausgangssperre ausgerufen.
Das Militär in Myanmar hatte vor gut einer Woche die Macht an sich gerissen und die Zivilregierung abgesetzt. Die De-facto-Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Suu Kyi und Präsident Win Myint wurden festgesetzt. Der Putsch beendete eine zehnjährige Phase des demokratischen Wandels in dem südostasiatischen Land.
by STR