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Neue Hoffnung für Krebspatienten – Kann man mit diesem Wirkstoff Tumore wegspritzen?

Interessante Ergerbnisse aus der Krebsforschung! Jetzt glauben norwegische und amerikanische Forscher ein wirkungsvolles Medikament gegen Krebs entwickelt zu haben. Weitere Studien sollen zeigen, ob die Mediziner tatsächlich auf dem richtigen Weg sind.

Neue Waffe im Kampf gegen den Krebs?

Die Wissenschaftler haben in einer sogenannten Phase-1-Studie insgesamt 20 Patienten mit einem Impfstoff namen UV1 in Zusammenspiel mit dem Checkpoint-Inhibitor Pembrolizumab behandelt. Die auf diese Weise behandelten Patienten hatten alle unter einer fortgeschrittenen Form von Hautkrebs gelitten. Wie der an der Studie beteiligte Wissenschaftler Yousef Zakharia von der Universität Iowa berichtet, hätten 60 Prozent der Patienten auf die neue Wirkstoff-Kombination angesprochen. Die Überlebenszeit dieser Patienten soll um 5,5 bis 11,6 Monate auf insgesamt 18,9 Monate verlängert worden sein, Bei insgesamt sechs Teilnehmern der Studie war der Tumor sogar ganz verschwunden. Trotzdem schätzt ein Mediziner vom Deutschen Krebsforschungszentrum diesen Erfolg noch skeptisch ein. Dr. Niels Halama äussert: “Hier ist wahrscheinlich die Begeisterung über diese sechs Komplettremissionen groß. Ich bin mit einer Bewertung aber zurückhaltend“, bremst der Experte gegenüber der “Bild”-Zeitung. Denn lediglich 20 Patienten sind seiner Ansicht nach eine sehr kleine Stichprobe. “Die statistische Streubreite ist bei einer so kleinen Personengruppe groß. Man muss das mit Vorsicht betrachten.“ Der deutsche Mediziner rät dazu zunächst weitere Untersuchungen und Ergebnisse abzuraten.

Bringt das Medikament neue Hoffnungen für Krebskranke?

Von den Ergebnissen zeigt sich Halama auch aus einem anderen Grund nicht zu überrascht: “Außerdem haben die Checkpoint-Inhibitoren wie Pembrolizumab allein schon eine Ansprechrate von über 30 Prozent, die man als gesetzt erwarten kann.“ Dies bedeutet, dass der Wirkstoff Pembrolizumab auch ohne den neu hinzugefügten Impfstoff UV1 wohl bei einem Drittel der Patienten für positive Ergebnisse gesorgt hätte. Die an der Studie beteiligten Wissenschaftler setzen die Testreihe nun an 500 weiteren Patienten fort. Sie gehen davon aus, dass die neue Behandlung auch gegen andere Krebsarten helfen könnte. Auch in dieser Hinsicht ist Dr. Nils Halama skeptisch: “Bisher haben wir in der Forschung die Erfahrung gemacht, dass solche Impfstoffe wenig Durchschlagskraft haben, wenn sie über Erkrankungen hinweg eingesetzt werden“, macht der Experte deutlich. Laut Halama sei es generell noch ein wenig früh, um eine belastbare Aussage zur Wirksamkeit dieser neuen Behandlung zu machen.

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