Vor einiger Zeit hatte sich eine Studie mit dem Übertragungsweg des Coronavirus beschäftigt. Damals war ausgeschlossen worden, dass das ansteckende Virus über sexuellen Kontakt übertragen werden kann. Doch eine neue Studie aus China stellt diese Ansicht jetzt in Frage. Denn bei 38 männlichen Patienten konnte das Virus auch in Spermienproben nachgewiesen werden.
Die neue Studie wurde mit 38 männlichen Patienten in China vorgenommen, bei denen ein schwerer Verlauf von Covid-19 vorgelegen hatte. Alle Patienten waren im städtischen Krankenhaus in Shangqiu hospitalisiert worden. Von 15 Männern entnahmen die Forscher die Spermienproben in der akuten Phase der Krankheit. Bei den restlichen 23 Patienten wurden die Proben erst zwei bis drei Tage nach ihrer Genesung entnommen. Als Ergebnis wurde festgestellt, dass die DNS des Coronavirus in allen Samenproben entdeckt wurde.
In einer vorherigen Studie hatten die Wissenschaftler keine DNA des Virus in Samenproben entdeckt. Allerdings hatten an dieser Studie lediglich Patienten mit mildem Verlauf von Covid-19 teilgenommen. Die neue Studie zeigt also, dass die Schwere des Krankheitsverlaufs als auch der Zeitpunkt der Entnahme der Samenprobe für die Bewertung eine wichtige Rolle spielen. Nun wollen die Forscher sich weiter und noch ein wenig genauer mit diesem Thema beschäftigen. Denn die jetzt gemachte Erkenntnis bedeutet nicht zwingend, dass das Coronavirus auch durch sexuellen Kontakt übertragen werden kann.
Um diese Aussage machen zu können, bräuchte man einen Nachweis von infektiösen Viren in den Spermienproben, sowie DNA der Viren bei Patienten mit schwachen Verläufen sowie asymptomisch Erkrankter. Allerdings wird mit dem Virus infizierten Patienten zu einer Nutzung von Kondomen oder sexueller Abstinenz während der Krankheit geraten.
