Die Regierung des neuen argentinischen Präsidenten Javier Milei wertet die Landeswährung Peso um mehr als 50 Prozent ab. Wirtschaftsminister Luis Caputo sagte am Dienstag in einer Fernsehansprache, der offizielle Wechselkurs werde 800 Peso pro Dollar betragen. Zuletzt hatte es für einen Dollar 391 Peso gegeben. Die Abwertung der Landeswährung werde dem produktiven Sektor "angemessene Anreize" geben, die Produktion hochzufahren, sagte der Wirtschaftsminister.
Caputo kündigte auch eine Kürzung der Subventionen für Energie und Verkehr an. Der Staat halte die Preise in diesen Sektoren durch Subventionen künstlich niedrig, sagte der Minister. "Aber diese Subventionen sind nicht kostenlos, wir bezahlen sie mit Inflation." Caputo warnte: "Wenn wir so weitermachen wie bisher, steuern wir unausweichlich auf eine Hyperinflation zu."
Der Minister kündigte auch an, dass keine neuen öffentlichen Bauaufträge mehr vergeben werden sollten. Bereits vergebene Aufträge, deren Projektumsetzung noch nicht begonnen habe, sollten gestrichen werden. Infrastrukturprojekte sollten künftig vom Privatsektor getragen werden, sagte Caputo. Bei öffentlichen Vorhaben würde das Geld ohnehin häufig "in den Taschen von Politikern" enden.
Grundsätzlich müsse der argentinische Staat seine "Sucht" danach überwinden, mehr Geld auszugeben, als er einnehme, sagte Caputo. In 113 der 123 vergangenen Jahre habe Argentinien ein Defizit verzeichnet.
Präsident Milei hatte am Sonntag zu seinem Amtsantritt schmerzhafte Sparmaßnahmen angekündigt. Angesichts leerer Staatskassen sei eine "Schocktherapie" unumgänglich, sagte der rechtspopulistische, ultra-liberale Politneuling. Der 53-Jährige übernimmt das südamerikanische Land inmitten einer schweren Wirtschaftskrise: Die Inflation ist auf mehr als 140 Prozent angestiegen, mehr als 40 Prozent der Bevölkerung leben in Armut.
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