Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich bei der UN-Generaldebatte optimistisch über die Chancen einer baldigen Normalisierung der Beziehungen seines Landes zu Saudi-Arabien gezeigt. Beide Länder stünden "an der Schwelle" zu einem "historischen Frieden", sagte Netanjahu am Freitag vor der UN-Vollversammlung in New York.
Der Regierungschef verwies auf 2020 getroffene Vereinbarungen Israels für eine Normalisierung der Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain, dem Sudan und Marokko. "Ich glaube, dass wir an der Schwelle zu einem noch dramatischeren Durchbruch stehen", sagte Netanjahu. "Einem historischen Frieden zwischen Israel und Saudi-Arabien".
Ein solcher Frieden würde maßgeblich dazu beitragen, den arabisch-israelischen Konflikt zu beenden, sagte Netanjahu. "Es wird andere arabische Staaten ermutigen, ihre Beziehungen zu Israel zu normalisieren."
Netanjahu warnte dabei, die Palästinenser hätten kein "Veto"-Recht bei den Bemühungen Israels, Frieden mit arabischen Staaten zu schließen. Außerdem werde der Iran alles unternehmen, um einen solchen "historischen Frieden" zu verhindern.
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte am Donnerstag vor der UN-Vollversammlung mit Blick auf eine mögliche Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien seine Forderung nach einer Zwei-Staaten-Lösung bekräftigt. "Wer glaubt, dass im Nahen Osten Frieden herrschen kann, ohne dass das palästinensische Volk alle seine legitimen nationalen Rechte erhält, der irrt sich", hatte er gesagt.
Der iranische Präsident Ebrahim Raisi warnte in New York, eine Vereinbarung zwischen Israel und Saudi-Arabien würde einen "Verrat an der palästinensischen Sache" bedeuten.
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