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Nehmen die Alten den jüngeren Mitbürgern den Biontech-Impfstoff weg? Generartionekonflikt droht!

In vielen Arztpraxen und Impfzentrum wurde zuletzt ein spezielles Phänomen entdeckt. Offenbar lassen sich viele ältere Menschen lieber mit dem Impfstoff von Biontech gegen das Coronavirus impfen und verweigern die Impfung mit den Impfstoffen von AstraZeneca und Johnson&Johnson. Ein Verhalten, das vor allem gegenüber den jüngeren Menschen nicht gerade fair ist.

Ältere Menschen bevorzugen Impfstoff von Biontech

Viele ältere Menschen bestehen offenbar bei ihren Corona-Impfungen darauf, mit dem Impfstoff von AstraZeneca geimpft zu werden. Dies jedenfalls berichtet der Münchner Hausarzt Philipp Gross. Aus eigener Erfahrung könne er sagen, dass sich besonders die älteren Menschen am liebsten mit dem Impfstoff des deutschen Unternehmens aus Mainz impfen lassen würden. “Wir machen die Erfahrung, dass die Älteren lieber Biontech wollen“, bestätigte Groß gegenüber dem Magazin “Wir”. “Er ist einfach der bessere Impfstoff, hat das bessere Intervallfenster. Aus egoistischen Gründen kann ich das schon verstehen“, gibt sich der Mediziner verständlich. Doch dies sorgt für Probleme. Denn während für ältere Menschen über 60 Jahren alle Impfstoffe zur Auswahl stehen, können die jüngeren Menschen nach Vorgaben der StiKo nur mit den Impfstoffen von Moderna und Biontech geimpft werden. Auf die Frage, ob das Verhalten der älteren Mitmenschen gegenüber den jüngeren Bundesbürger unfair sei antwortet Gross deshalb auch: “Ja klar, der Jüngere hat ja nicht die Wahl.“

Impfstoff von AstraZeneca wird mit Nebenwirkungen in Verbindung gebracht

Einer der Gründe für dieses Verhalten der älteren Mitbürger ist mit Sicherheit die Tatsache, dass der Ruf des Impfstoffs von AstraZeneca stark gelitten hat. Zunächst wurde der Impfstoff nur für Menschen unter 65 Jahren zugelassen, weil nicht genügend Daten bei der Verwendung bei älteren Menschen vorgelegen hatten. Danach war es dann zu seltenen Nebenwirkungen gekommen. Mehrere Menschen waren an Thrombosen nach der Impfung gestorben. Daraufhin wurde in einigen Ländern in Europa ein Impfstopp verhängt. Die EU gab den Impfstoff dann jedoch erneut wieder frei. Allerdings wurde desssen Nutzung in Deutschland dann nur noch für Menschen über 60 Jahre erlaubt. Dieses ständige Hin- und Her hat natürlich auch am Vertrauen der Bundesbürger in den Impfstoff genagt. Eine Umfrage hatte zuletzt ergeben, dass jeder zweite Bundesbürger lieber noch ein wenig mit der Impfung wartet, um dann den Biontech-Impfstoff zu erhalten, statt sich sofort mit einem der anderen Impfstoffe impfen zu lassen. Lediglich ein Drittel der Bundesbürger unter 65 Jahren denkt darüber nach, sich mit dem Impfstoff von AstraZeneca immunisieren zu lassen.

Die Jüngeren sind auf die Solidarität der Ålteren angewiesen

Aus diesem Grund wird die offensichtliche Bevorzugung des Impfungen mit Biontech nun bereits ein politische Thema. So appelliert der stellvertretende SPD-Chef Kevin Kühnert offen an die älteren Menschen sich mit Astrazeneca impfen zu lassen. “Für diese Altersgruppe gibt es bei diesem Impfstoff nahezu keine Risiken“, erklärte Kühnert am Samstag beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). “Viele Jüngere und auch ich selbst sind in der Pandemie auch zu Hause geblieben, um solidarisch die Risikogruppen zu schützen. Jetzt brauchen die Jüngeren die Solidarität der Älteren, denn in Zeiten knappen Impfstoffs sind sie vor allem auf das Vakzin von Biontech angewiesen”, findet Kühnert. Eine Meinung, die auch Wener Spinnert, der ehemalige Präsident des 1.FC Köln verteidigt. “Man glaubt es kaum: nachdem sich die junge Generation für uns über ein Jahr in die Bresche geworfen hat, nehmen wir ihnen auch noch den Impfstoff weg“, machte Spinner bei einem Interview mit dem “Kölner Presseclub“ klar. Hinzu kommt dann auch noch das Problem der langen Wartezeit beim AstraZeneca-Impfstoff. Dort liegen zwischen der 1. und der 2. Impfung 12 Wochen, um die beste Schutzwirkung zu erzielen. Viele der älteren Menschen sehen dadurch ihre Urlaubsplanung für den Sommer gefährdet. Wie es scheint ist es also keine leichte Aufgabe für die Ärzte die über 60-Jährigen davon zu überzeugen, sich mit dem AstraZeneca-Impfstoff impfen zu lassen.

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