Nahe der Grenze zur Ukraine errichtet die NATO ihren größten Luftwaffenstützpunkt in Europa. Die umfangreichen Bauarbeiten an der Mihail Kogălniceanu Luftwaffenbasis in Rumänien, die zur größten NATO-Basis Europas ausgebaut wird, haben begonnen, wie „Euronews Romania“ berichtet.
Mit einem Budget von 2,5 Milliarden Euro zielt das Projekt darauf ab, nicht nur militärische Infrastruktur wie Hangars und Luftabwehrstellungen zu schaffen, sondern auch zivile Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten, Geschäfte und ein Krankenhaus zu errichten. Die Basis, die seit 1999 vom US-Militär genutzt wird, wird auf eine Fläche von fast 2.800 Hektar erweitert. Sie soll zur Heimatbasis für bis zu 10.000 NATO-Mitarbeiter und deren Familien werden. Laut Nicolae Crețu, dem Kommandanten der Luftwaffenbasis, wird eine umfassende Infrastruktur benötigt, die „Wartungshallen, Treibstofflager, Munition, Ausrüstung, technische Materialien für die Luftfahrt, Simulatoren, Verpflegungsmöglichkeiten und Unterkünfte“ umfasst.
Neben einer Flotte von rumänischen F-16-Kampfjets, die kürzlich aus Norwegen erworben wurden, und MQ-9 Reaper-Drohnen, die bald eintreffen sollen, meldete die NATO zu Beginn dieses Monats auch die Ankunft von sieben finnischen F/A-18 Hornet Jets. Diese sollen für Trainingsflüge und Einsätze entlang der Ostflanke der NATO am Schwarzen Meer eingesetzt werden. Rami Lindström, der erste Kommandant des finnischen Kontingents, bestätigte, dass die finnischen Jets für zwei Monate zusammen mit einem Royal Air Force Typhoon-Geschwader und rumänischen F-16 den NATO-Luftraum überwachen und den Schutz der rumänischen Bevölkerung sicherstellen werden.
Die Präsenz der US-Streitkräfte auf der Basis wird ebenfalls verstärkt. Charlie Tagg, ein Pilot der britischen Royal Air Force, erklärte gegenüber der BBC, dass mittlerweile deutlich mehr Infrastruktur, Unterkünfte, Personal und Ausrüstung vorhanden seien. Der geopolitische Analyst Dorin Popescu erklärte gegenüber Euronews, dass die Mihail Kogălniceanu-Basis die wichtigste permanente NATO-Militäreinrichtung in unmittelbarer Nähe des Konflikts in der Ukraine werden wird. Angesichts der langfristigen Natur des Konflikts sei diese Entwicklung von strategischer Bedeutung. Russische Politiker, darunter Andrej Klimow, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Auswärtige Angelegenheiten, haben starke Warnungen bezüglich des Projekts ausgesprochen und es als "Bedrohung“ für Bukarest bezeichnet. Wladimir Putin betonte diese Woche erneut, dass eine Niederlage in der Ukraine das Ende der tausendjährigen Geschichte des russischen Staates bedeuten würde und erklärte, es sei besser, "den Weg bis zum Ende zu gehen“.