Die NATO bereitet sich darauf vor, ihre Truppen in der Handhabung von Atomwaffen zu schulen. In der nächsten Woche werden NATO-Truppen in simulierten Atomangriffen gefordert – eine klare Warnung an den Kreml. Was sagt Moskau dazu?
Stoltenberg hebt hervor, dass der Krieg Russlands gegen die Ukraine die zentrale Bedeutung der Atomwaffen der NATO-Länder zur Abschreckung von Aggressionen unterstreicht. Im letzten Jahr nahmen laut der NATO Streitkräfte aus Deutschland und 13 weiteren Allianzländern an den Übungen teil. Dabei waren bis zu 60 Flugzeuge im Einsatz, darunter atomwaffenfähige Kampfjets, konventionelle Jets sowie Aufklärungs- und Tankflugzeuge. In diesem Jahr wird erwartet, dass eine ähnliche Anzahl von Flugzeugen an den Übungen teilnimmt. Der Fokus der Manöver wird, so Stoltenberg, im Luftraum über Italien, Kroatien und dem Mittelmeer liegen, im Gegensatz zum letzten Jahr, als der Schwerpunkt auf dem Luftraum über Belgien, Großbritannien und der Nordsee lag. Einzelheiten zu den genauen Übungsszenarien hat die NATO jedoch noch nicht veröffentlicht.
Militärexperten zufolge dienen die jährlichen Manöver dazu, den sicheren Transport von US-Atomwaffen aus unterirdischen Lagern zu den Flugzeugen und deren Befestigung zu üben. Allerdings fliegen die Flugzeuge ohne die Bomben. Während dieser Übungen werden Angriffs- und Verteidigungsszenarien durchgespielt. Die sogenannte “nukleare Teilhabe” der NATO erlaubt es, im Falle eines Ernstfalls in Europa stationierte US-Atomwaffen mit Flugzeugen aus Partnerländern abzuwerfen, um zum Beispiel feindliche Streitkräfte zu neutralisieren. Es wird davon ausgegangen, dass US-Atomwaffen in Norditalien, Belgien, der Türkei, den Niederlanden und im rheinland-pfälzischen Büchel gelagert sind. Zuletzt hat die Bundeswehr Tornado-Jets bei den Steadfast-Noon-Übungen eingesetzt.