Angesichts der verstärkten israelischen Luftangriffe im Gazastreifen hat Irans Präsident Ebrahim Raisi mit dem Eingreifen weiterer Akteure in den Krieg zwischen Israel und der Hamas gedroht. Israels "Verbrechen" hätten "die roten Linien überschritten", warnte Raisi am Sonntag im Onlinedienst X, vormals Twitter. Dies könne "jeden dazu zwingen, Maßnahmen zu ergreifen".
Washington würde Teheran zwar "bitten, nichts zu tun", fügte Raisi hinzu. "Aber sie unterstützen Israel weiterhin auf breiter Front." Ebenso hätten die USA "Botschaften an die Achse des Widerstands" geschickt, erklärte Raisi.
Dieser Begriff wird von iranischen Funktionsträgern benutzt, um von Teheran unterstützte militante Organisationen in anderen Ländern zu bezeichnen, darunter die Hisbollah im Libanon, die Huthis im Jemen sowie weitere Gruppierungen im Irak und in Syrien.
In einem Interview mit dem Sender Al-Dschasira hatte Raisi laut der iranischen Nachrichtenagentur Irna am Vortag gesagt, dass der Iran es "als seine Pflicht" ansehe, diese Gruppierungen zu unterstützen.
Bei dem am 7. Oktober gestarteten Großangriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel waren nach israelischen Angaben etwa 1400 Menschen getötet und 229 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden.
Als Reaktion riegelte Israel den von der Palästinenserorganisation beherrschten Gazastreifen ab und startete massive Luftangriffe auf mutmaßliche Hamas-Ziele. Durch die israelischen Angriffe wurden nach von unabhängiger Seite nicht nachprüfbaren Hamas-Angaben inzwischen mehr als 8000 Menschen getötet.
Der mit der Hamas verbündete Iran hatte deren Großangriff auf Israel als "Erfolg" begrüßt. Eine Beteiligung daran bestreitet Teheran jedoch.
Seit dem Hamas-Angriff wächst die Angst vor einer Ausweitung des Kriegs in der Region. Insbesondere wird befürchtet, dass die bereits bestehenden Konflikte Israels mit Syrien sowie mit der vom Iran unterstützten und der syrischen Regierung verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon weiter angeheizt werden könnten.
Zudem sind die US-Streitkräfte in Syrien und im Irak immer wieder Ziel von Angriffen, die seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas zugenommen haben. Zuletzt hatte US-Präsident Joe Biden den Iran vor Angriffen auf US-Truppen gewarnt, da dies zu einer Ausweitung des Nahost-Krieges führen könnte.
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